[Rezi] Vertrau mir blind
Steemers, Nicolet:
Vertrau mir blind : Psychothriller / Nicolet Steemers. - München : Knaur, 2010. - 296 S.
ISBN 978-3426503904
Milla ist jung, auf ihre eigene Art hübsch und abenteuerlustig. Zuweilen wird es ihr in ihrem Heim recht langweilig und sie zieht mit Freunden in der Stadt umher.
Ihre Mutter, mit der sie alleine wohnt, findet das gar nicht immer gut und ermahnt sie oft zur Vorsicht.
Milla aber sieht all das nicht und hasst die übertriebene Fürsorge.
Als sie an einem Wochenende zu ihrem Vater fahren soll, passiert das Schreckliche: sie kommt niemals bei ihm an. Niemand scheint Milla gesehen zu haben und ihre Mutter weint um ihr kleines Mädchen. Es dauert Wochen, bis man Milla findet. In einem Park sitzt sie auf einer Bank, abwesend und schweigsam. Niemand kann aus ihr herausbekommen, was in den Wochen passiert ist, in denen sie verschwunden war.
Ihre Mutter hält das Schweigen nicht mehr aus und hofft durch einen Besuch bei einem befreundeten Psychologen an sie ran zu kommen.
Doch auch hier schweigt Milla - zumindest zu Anfang. Nach und nach öffnet sie sich ihm aber und es scheint als würde sie wieder die Alte werden.
Milla's Mutter aber ist nicht zufrieden, denn sie weiß immer noch nicht was passiert ist.
Genauestens beobachtet sie ihre Tochter und ihr fällt auf, dass etwas zwischen dem Psychologen und ihr vorgeht.
Als sie herausfindet, was in den vergangenen Wochen wirklich geschehen ist und einem vermeintlichen Bekannten auf die Spur kommt, gerät sie selbst in Gefahr und Milla scheint wieder veschwunden...
Ein Buch über eine recht normale Familie, in der das Kind plötzlich verschwindet. Als sie wiederkommt ist sie plötzlich nicht mehr die Selbe.
Die Autorin beschreibt in diesem Buch eine Variante des Stockholm-Syndrom, eine Abhängigkeit von einem Leid zufügenden Menschen.
Die Geschichte ist recht kurz gehalten, hat dennoch alles in sich verpackt. Ab und an scheinen Teil zu kurz gehalten und hätten ruhig etwas länger sein können. Einen Psychothriller hätte ich das Buch nicht unbedingt genannt, denn die Spannung fehlt größtenteils. Am Ende wird es dann aber dennoch richtig interessant, insbesondere als der Täter entlarvt wird..
Das Buch ist schnell gelesen und für zwischendurch eine interessante Alternative.
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