[Rezi] Gut gegen Nordwind

Glattauer, Daniel:
Gut gegen Nordwind : Roman / Daniel Glattauer. - Wien : Deuticke, 2006. - 224 S. 
ISBN 978-3552060418

Rezension:
Dieses Buch ist eine sanfte Brise, die einem eine angenehme Gänsehaut über den Körper jagt.

Emmi Rothner ist genervt und will eines dieser Zeitungsabos per e-Mail abbestellen. Durch einen minimalen Tippfehler erreicht ihre Mail aber einen Fremden: Leo Leike. Dieser will die "nette Dame" erst gar nicht auf ihren Fehler aufmerksam machen, doch nach einer weiteren Nachricht, tut er es doch. Danach schicken sich die beiden noch eine Weile e-Mails hin und her. Sie verstehen sich auf anhieb und entwickeln reges Interesse für einander.
Auch privates bleibt da nach einer Weile nicht mehr außen vor. Emmi ist mit einem älteren Mann verheiratet und schläft in der gemeinsamen Wohnung in ihrem eigenen Zimmer. Das macht Leo nur noch neugieriger. 
Beide wollen sie sich im realen Leben begegnen, doch trauen sie sich das wirklich zu? Aus dem Treffen wird ein Spiel, denn sie wissen beide nicht wie der andere aussieht. Sie verabreden sich in einer Bar zu einem bestimmten Zeitpunkt, aber wollen nicht miteinander reden. 
Am Abend nach dem Treffen schreiben sie wieder miteinander und jeder versucht zu erraten wer der andere war.
Das Spiel steigert sich, sowie die Gefühle der beiden. Das leichte Kribbeln, das wohlige Gefühl beim lesen einer Mail...
Emmis Gefühlschaos steigert sich noch und dann ist sie bereit Leo gegenüber zu treten...

Das Buch ist schnell gelesen, da die Handlung und die Worte einen gefangen nehmen. Das Ende - so bittersüß und traurig, dass man doch immer noch auf ein Happy End hofft.




Der Autor:
Daniel Glattauers Buch "Gut gegen Nordwind" wurde 2006 veröffentlicht - und war gleich ein Volltreffer. Die Liebesgeschichte präsentiert sich in Form eines E-Mail-Romans, in dem sich die beiden Hauptfiguren - ein Mann und eine Frau, die bald schon nicht mehr voneinander lassen können - nicht ein einziges Mal begegnen. Für den österreichischen Autor war der Roman ein Sensationserfolg. Zuvor war er 20 Jahre lang beim "Standard" beschäftigt, hatte dort Essays, Kolumnen und Glossen, aber auch Gerichtsreportagen veröffentlicht. Das Schriftstellerdasein war für ihn in dieser Zeit ebenso wie seine zweite Liebe, die Arbeit als Liedermacher, nicht mehr als ein Hobby. Das hat sich inzwischen natürlich grundlegend geändert.

Weitere Bücher:

Kommentare