[Rezi] #1/2020 - Der unsichtbare Freund

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Autor: Stephen Chbosky
Titel: Der unsichtbare Freund
Originaltitel:
Imaginary Friend
Genre: Roman
Verlag: Heyne (München)
Erschienen: 11/2019
Seiten: 912
ISBN: 978-3-453-27243-9

"Bleib auf der Straße."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Christopher und seine Mutter landen in dem kleinen Ort Mill Grove, der ihnen Schutz vor einem gewalttätigen Ex-Freund bieten soll. Doch Christopher verschwindet sechs Tage im angrenzenden Missionswald und kann sich nicht erinnern, was passiert ist. Als er wieder auftaucht, ist nichts mehr wie vorher: die beiden gewinnen Geld und Christopher kann plötzlich ohne Probleme lesen. Irgendetwas ist in dem Wald geschehen, der ihn magisch anzieht. Und schnell wird klar: irgendetwas will aus dem Wald raus und nur Christopher kann es aufhalten...

Rezension/Meinung:
Stephen Chbosky war mir bisher nur ein Begriff bzgl. Jugendgeschichten, die sich um das Erwachsenwerden, und den damit verbundenen Veränderungen, drehen. Zudem hat er sich an Filmen beteiligt, die ich gesehen habe. Mit „Der unsichtbare Freund“ wendet er sich einem Mix aus Fantasy und Horror zu, á la Stephen King.
King war auch der Erste der mir in den Kopf kam, als ich den Klappentext las. Es erinnerte mich an den Titel „Das Mädchen“, ein so unscheinbares Buch mit Gänsehautfaktor.

So ist es auch in diesem Buch, das auf etwas mehr als 900 Seiten, eine Geschichte erzählt, die sicherlich keine Geschichte für Kinder ist. Zwar sind diese die Hauptprotagonisten, aber ebenso spielen Gewalt und auch ein Hauch Wahnsinn, eine große Rolle.
Der Einstieg allein schaffte es, mich als Leserin, für dieses Buch zu begeistern. Danach war es nur noch schwer der Geschichte nicht folgen zu wollen.
Man begegnet Fantasiewesen, Albträumen und einer Realität, die immer beängstigender wird.
Daher würde ich dieses Buch auch niemanden empfehlen, der so sehr in ein Buch eintaucht, dass er nur schwer aus der Geschichte findet.

Chbosky verwendet viele Wörter, aber ich hatte zu keinem Augenblick das Gefühl, dass es zu viele waren. Fragen werden geklärt, genauso wie Szenarien schlüssig dargestellt.
Der Autor hat eine so bildhafte Sprache gewählt, dass man sich nicht nur den prägnanten Baum vor sich sieht, auch die Figuren sind gut und detailreich beschrieben und verschwimmen nicht ineinander. Der ein oder andere Leser könnte sich ebenso wie Christopher in dem Wald verlieren.
Sicherlich muss man für diesen Titel auch selbst einiges an Fantasie mitbringen, denn einige Szenarien wirken teilweise übertrieben, wenn man diese nicht mitbringt.
Dem Leser bietet sich ein Kampf zwischen Gut und Böse, was Serienfans etwas an „Stranger Things“ erinnern wird, aber noch intensiver nachwirkt.

Mich konnte dieses Buch fesseln und mitreißen und ich bin sehr gespannt ob der Autor sich auch weiterhin in diesem Schreibgefilde austoben wird. Die vielen Seiten sollten keinen Interessenten abschrecken, denn wenn man erst einmal im Missionswald angekommen ist (und die Zeit hat), möchte man erst wieder am Ende herausgelassen werden.

Fazit: 
Ein Buch, das perfekt zu dieser Jahreszeit passt und das einem das Gefühl gibt, dass noch viel mehr hinter all den Geschehnissen der Welt steckt, als man wirklich weiß.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Heyne und das Bloggerportal.

Der Autor:
© Meredith Morris
Stephen Chbosky wuchs in Pittsburgh auf und studierte Filmwissenschaft an der University of Southern California. Sein erster Film The Four Corners of Nowhere wurde 1995 auf dem Sundance Film Festival gezeigt, für das Drehbuch zu Everything Divided gewann er zahlreiche Preise. Chbosky lebt in New York.

Weitere Bücher:

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage bzw. vom Bloggerportal.

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