[Rezi] #9/2016 - Die Zelle
Autor: Jonas Winner
Titel: Die Zelle
Genre: Thriller
Verlag: Knaur (München)
Erschienen: 01/2016
Seiten: 336 S.
ISBN: 978-3-426-51276-0
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Titel: Die Zelle
Genre: Thriller
Verlag: Knaur (München)
Erschienen: 01/2016
Seiten: 336 S.
ISBN: 978-3-426-51276-0
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"Berlin."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Sammy Grossmann zieht mit seiner Familie nach Berlin. Das
große alte Haus, scheint etwas Unbeschreibliches in sich zu verbergen, denn
nicht nur sein Vater verändert sich plötzlich. Der Junge findet ein Mädchen in
den dunklen Gängen und muss die Angst in ihren Augen erkennen. Als er ihr
helfen will ist sie plötzlich verschwunden und sein Vater scheint etwas mit
dem Verschwinden zu tun haben. Ein Monster ist geboren...
Rezension/Meinung:
Ein Umzug nach Berlin verändert das Leben von Sammy
Grossmann sehr. Sein Vater hat sich schon immer sehr zurückgezogen, um seine
Filmmusik zu komponieren; seine Mutter übt gefühlt Tag und Nacht an der Oper
und sein Bruder findet schnell neue Freunde. So verbringt Sam die Sommerferien
alleine damit den Garten hinter dem Haus zu erkunden. Er entdeckt dort einen
alten Luftschutzbunker und dort entdeckt er ein verängstigtes Mädchen. Sie ist
eingesperrt und das in einer mit Gummi ausgekleideten Kammer. Sams Fantasie
lässt ihm keinen Raum für die Realität und schnell ist er sich sicher, dass das
Mädchen von ihrem Vater verschleppt worden ist. Die Angst und Abscheu seinem
Vater gegenüber steigert sich immer weiter, bis die ganze Situation eskaliert.
Der beschuldigte Vater kann zunächst seine Unschuld beweisen
und Sam wird mit Tabletten behandelt um seine ausartende Phantasie einzudämmen.
Erst seine Nachbarin Marina scheint ihm zu glauben und will
ihm helfen herauszufinden, was passiert ist. Doch dann verschwindet auch sie…
Jonas Winner erschafft mit „Die Zelle“ eine Geschichte die
dem Leser aufzeigt, wie sehr sich Einsamkeit und Phantasie auf die Psyche
auswirken können. Der Hauptprotagonist entwickelt nach und seine eigene Welt,
die voller Fantasie ist, die aber immer weiter in Gewalt ausartet und niemanden
kalt lässt.
Der Einstieg ist leicht und es scheint schon direkt klar, wo
diese Geschichte am Ende hinführen wird. Täter und Opfer sind schon
vorgezeichnet und man will erfahren, wie sich alles entwickelt hat und wie der,
in dieser Szene, erwachsene Sam seine Kindheit erlebt hat.
Dies erfährt man nach und nach, während er die Erlebnisse
des Sommers beschreibt. Anfangs wirkt alles noch verspielt und kindlich und man
kann nachempfinden wie sich Sam in seine eigene Welt flüchtet. Doch mit dem
Verlauf der Geschichte spitzen sich die Ereignisse zu und auch die Schreibweise
ändert sich. Denn nach Angst und Neugier nimmt immer mehr Verrücktheit den
Jungen für sich ein.
Der Autor macht den Wandel immer deutlicher und man kann all
die Empfindungen nachfühlen.
Das Ende konnte mich sehr überraschen. Nichts ist wie
es scheint und über die Jahre hat Sam immer ein Geheimnis mit sich herumgetragen.
Winner hat hier einen Thriller verfasst, der einen nicht
loslässt und nach lesen des letzten Satzes erst einmal ungläubig auf die Seiten
starren lässt.
Selten schaffte es ein Autor, mich so in die Irre zu führen
und damit eine Überraschung am Ende bereit zu halten.
„Die Zelle“ ist ein spannender Thriller, der sein Potential
immer mehr preisgibt, je weiter man Seite um Seite verschlingt. Aber Vorsicht,
denn der Thriller der so wirkt, als könnte er keinem etwas anhaben, beschönigt
in einigen Teilen nichts und die Gänsehaut zieht ihre Spuren über den Körper.
Blutige und abstruse Szenen sind zwar selten aber setzen sich in den
Gehirnwindungen ab und entwickeln ihr Eigenleben.
In einer Szene fühlte ich mich irgendwann an „Shining“
erinnert und so konnte ich mich auch gut gruseln.
Das Buch ist eine Mischung aus Familiengeschichte, brutalen
Ereignissen, ausufernder Gewalt und Wahrheiten, die lange nicht aufgedeckt
werden. Eine spannende Mischung, die den Leser mitreißt und hinter die offensichtlichen
Dinge blicken lässt um erkennen zu lassen, was sich in den Tiefen Jedermanns
entwickeln und befinden kann.
Spannung und Verwirrung pur!
Vielen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar!
Der Autor:
Jonas Winner, geboren 1966 in Berlin, promovierter Philosoph, arbeitete
nach dem Studium in Berlin und Paris als Journalist, Redakteur für das
Fernsehen und als Drehbuchautor (ARD, ZDF, Sat.1). Sein
Selfpublishing-Bestseller "Berlin Gothic" sorgte im Netz für Furore.
2012 feierte er mit dem Thriller "Der Architekt" einen großen Erfolg,
2014 folgte "Das Gedankenexperiment". Der Autor lebt mit seiner Familie
in Berlin.
Homepage des Autors.Weitere Bücher:
Quelle: Bilder von der Homepage des Autors. Vita von der Verlagshomepage.
Hallo Lesefee,
AntwortenLöschendas Buch ist vergangene Woche bei mir eingetrudelt und ich werde bald mit dem Lesen beginnen. Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf.
LG Steffi
Hey Lesefee,
AntwortenLöschennun habe ich wirklich schon viele Rezis zu die Zelle gelesen, aber deine aussagekräftige Rezi macht nun noch mehr Geschmack auf dieses Buch.
Habe deinen Blog soeben via FB entdeckt und bin froh hier mein Genre Thriller anzutreffen, daher bleibe ich gern als Leserin da.
Sei lieb gegrüßt,
Nisnis