[Rezi] Ich töte, was du liebst
Autor: J.M. Calder
Titel: Ich töte, was du liebst
Titel: Ich töte, was du liebst
Originaltitel: And Hope to Die
Genre: Thriller
Verlag: rororo (Reinbek bei Hamburg)
Erscheinungsjahr: 2009
Seiten: 441 S.
ISBN: 978-3-499-24826-9
"Glass wusste, was das Päckchen enthielt."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Es sind Zigarrenkisten, in denen die Familien Nachrichten oder Zeichen erhalten, die ihre entführten Kinder betreffen. Mal ist es eine quälende Nachricht, aber auch schon mal ein abgeschnittenes Ohrläppchen. Was der Täter will? Für das Leben des entführten Kindes, das Leben eines anderen - meist das der Mutter.
Glass musste sich nun schon mit einigen solcher Fälle befassen, doch der aktuelle scheint viel tiefer zu gehen, denn plötzlich steckt der Ermittler selbst mitten in der Schusslinie. Während er versucht das Leben des Mädchens zu retten, wird immer klarer was der Täter wirklich will...
"Nach Norden hin, in der Richtung, in die der Hubschrauber flog und wo die dunklen, bewaldeten Klippen der Palisades die Stadt vor dem schlimmsten Winterstürmen und Frösten schützten, funkelten kleine Ortschaften wie galaktische Nebel und Farmen wie einzelne Sterne.
(S. 242, Absatz 3)
(S. 242, Absatz 3)
Rezension/Meinung:
Gleich der Einstieg in "Ich töte, was du liebst", klärt nach einer aktuellen Situationsbeschreibung darüber auf, worum es sich in dem aktuellen Fall der Ermittler dreht.
So werden aufkommende Fragen gleich im Keim erstickt und der Verlauf der Geschichte ist gut verständlich.
Schon mehrere Kinder wurden in den letzten Monaten entführt und hatten nur eine Chance zu überleben, wenn sich die Mutter des jeweiligen Kindes das Leben nahm. Dabei aber wurde jedem Kind das genommen, was seine Fäigkeiten ausmachte. Und nun liegt vor dem Chefermittler Glass ein neues Päckchen mit der abgetrennten Unterlippe eines Mädchens, dass leidenschaftlich gerne Blasinstrumente spielt.
Neben der Hauptgeschichte um die Entführung der Kinder und der Suche nach dem Täter, erfährt man auch immer wieder private Details der drei Ermittler, auch wenn der Hauptermittler Solomon Glass sich gegenüber seinen Kollegen in Schweigen hüllt. Dennoch wird dem Leser schnell klar, das mehr hinter ihm steckt und die ganze Geschichte auch etwas mit ihm zu tun haben muss.
Dieser Eindruck bestätigt sich schnell, denn plötzlich gerät er mitten in das Visier des brutalen Mörders und muss zur Rettung des kleinen Mädchens seinen eigenen Tod fingieren.
Alle scheinen von Glass Tod überzeugt, was die Ermittlungen immer weiter voran treibt. Doch in dem rasanten Finale wird schnell klar, das mehr hinter dem Tod des Betroffenen steckt.
Ein Thriller der durch seine Elemente der Entführung von Kindern und deren unsägliches Leid noch tiefer unter die Haut geht und sich rasant vor den Augen der Leser entfaltet. Eine Geschichte die sich anfänglich leicht verständlich und klar abzeichnet, im Verlauf aber immer tiefere Abgründe offenbart und dabei eine ganz andere Geschichte erzählt.
Spannend verfolgt man die einzelnen Szenen und die jagt nach einem Mörder, der den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein scheint, jeden weiteren Schritt erahnt.
Die Figuren der Autoren harmonieren gut miteinander und das stimmige Bild wirkt sich auch auf die Leselust aus. Denn auch wenn man an manchen Stellen fast erwartet, dass der Folgeteil abflachen muss, wird man überrascht und erlebt eine weitere spannende Szene nach der anderen.
Die Autoren haben den Thriller in drei passende Teile gesplittet, die mit einem jeweils passenden Zitat begonnen werden, durch das man schon einen kleinen Eindruck auf das evl. folgende Geschehen erhaschen kann.
Abwechslungsreich durch die verschiedenen Facetten und überraschenden Wendungen, einer Jagd nach einem rachsüchtigen Bruder, Toten, die wieder auferstehen und Kinder die doch einmal wieder lachen werden können, schließt sich die Geschichte in einer traurigen Nuance die aufweist, dass auch Männer tiefe Gefühle in sich verbergen.
"Im nächsten Augenblick hingen sie unter den Wolken, hingen für einen Moment über der Stadt wie in einer Wiege zarten, diffusen Lichts, ehe sie auf den Boden aufsetzten. Im peitschenden Regen schien das Licht sie an sich zu ziehen, sie einzuhüllen mit dem illusorischen Versprechen von Träumen, Hoffnungen und Begehren. Von Leben, das entstand und wieder ausgelöscht wurde."
(S. 258, letzter Absatz)
Cover/Titel:
Auf mich wirkte das Cover in Zusammenhang mit dem Titel schon recht bedrückend. Unter den stimmigen Naturfarben braun, ocker und beige heben sich die roten Kindersandalen gut ab und man erhält dadurch schon einen Eindruck auf die Geschichte an sich. Daher finde ich das Cover, sowie den Titel passend.
Die Autoren:
J. M. Calder ist das Pseudonym von John Clanchy und Mark Henshaw.
John Clanchy wurde in Melbourne geboren und lebt und arbeitet seit
1975 in Canberra. Er arbeitete einige Jahre an der Australian National
University. Er schrieb bereits einige Romane und Kurzgeschichten, für
die er unter anderem mit dem Queensland Premier’s Literary Award und dem
Canberra Critics Circle Award ausgezeichnet wurde.
Mark Henshaw wurde in Canberra geboren und lebte zeitweise in
Deutschland, Frankreich und Jugoslawien. Er arbeitete als Übersetzer.
Sein erster Roman »Out of the Line of Fire« wurde sowohl mit dem Barbara
Ramsden Fellowship of Australian Writers Award als auch mit dem
National Book Council/Quantas New Writers Award ausgezeichnet. Mark
Henshaw lebt heute wieder in Canberra.
Weitere Bücher:
Quellen: Bilder und Vitas von Google.- Wer keine Gnade kennt (2010)
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