[Verfilmung] Abgeschnitten

Darsteller: Moritz Bleibtreu, Jasna Fritzi Bauer, Lars Eidinger, Fahri Yardim
Regisseur: Christian Alvart
FSK: 16 Jahre
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2018 (Ersterscheinung)
Länge: 132 Minuten

Offizielle Inhaltsangabe zum Film:
Bei der Autopsie einer Leiche findet der Berliner Rechtsmediziner Paul Herzfeld einen Zettel mit einer Telefonnummer, die er nur allzu gut kennt: Es ist die Handynummer seiner Tochter Hannah. Doch dieser erschreckende Fund ist nur der Beginn eines Spiels auf Leben und Tod, das Paul alles abverlangt. Um seine von dem sadistischen Jan Erik Sadler entführte Tochter wiederzufinden, folgt er einer Spur von Leichen – eine davon liegt auf der Insel Helgoland, die durch einen Sturm von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Paul hat keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen und bittet daher die junge Comiczeichnerin Linda um Hilfe, die für ihn vor Ort gemeinsam mit dem Hausmeister Ender die Leiche obduzieren soll. Und während Linda und Ender sich auf Helgoland an die Autopsie machen, geht Paul mit Hilfe seines Praktikanten Ingolf weiter der Spur in Berlin nach. Ob er seine Tochter noch rechtzeitig finden kann?

Meine Rezi zum (Hör-)Buch: "Abgeschnitten" von Fitzek und Tsokos

Meine Meinung:
Da ich gerne Bücher von Sebastian Fitzek lese und Filme mit Moritz Bleibtreu sehe, war es für mich natürlich keine Frage, ob ich den Film sehen möchte. 
Aufgeregt war ich dann sehr, als ich im Kino saß, da die beiden zuvor verfilmten Bücher Fitzeks nicht die besten Filme waren, mich aber dennoch ansprachen. Vielleicht auch aus diesem Grund, setzte ich meine Erwartungen nicht allzu hoch an – wobei ich eh immer sehr neutral Filme ansehe und selten sehr enttäuscht werde. 
Sicherlich ist auch das Thema „Deutscher Film“ ein großes, das den ein oder anderen Besucher abschreckt. 

Bei meinem Besuch war der Kinosaal jedenfalls gut besucht und wie ich im Gespräch erfuhr, nicht nur mit Kennern des Buches. 

Gleich der Anfang von „Abgeschnitten“ lädt den Zuschauer ein, sich auf eine spannende Geschichte vorzubereiten. Die zunächst ruhige Anfangsszene wird schnell zu einem Spannungsbogen, der dazu führt, dass man mehr erfahren will. Jasna Fritzi Bauer spielt die gestalkte Linda so echt, dass man eine Gänsehaut auf dem Körper spürt und ihre Angst nachvollziehen kann. Schnell aber landet man in einer recht skurril dargestellten Szene, denn wer erschrickt – auch in seiner Angst gefangen – nicht davor, neben einer Leiche zu landen? 
Der Wechsel zu Paul Herzfeld, der von Moritz Bleibtreu gespielt wird, und dessen Tochter Hannah ist danach schnell gemacht und wo man erst einen kleinen Einblick in das Wesen Herzfelds bekommt, merkt man schnell was die harte Fassade zum bröckeln bringt. Als er dann in einer Leiche die Nummer seiner Tochter findet und erfahren muss, dass sie entführt wurde, bricht der Panzer ganz auf und Bleibtreu spielt diese Szenen mit einer Emotion, die dem Zuschauer durch Mark und Bein geht. 
Auf der Suche nach seiner Tochter muss er Spuren wie bei einer Schnitzeljagd folgen und tritt so auch mit Linda in Kontakt, die sich vielleicht doch etwas zu schnell überreden lässt, Dinge zu tun, die kaum ein anderer „einfach so“ machen würde.

Fazit:
Die Erzählung bleibt in diesem Fall sehr nah an dem Buch Fitzeks und Tsokos‘. Dennoch ist es wie immer schwer eine so komplexe Geschichte in einen Film zu packen, der nur einen Bruchteil an Länge innehat. Wodurch auch einige Fragen ungeklärt bleiben. 
Mich konnte diese Verfilmung trotzdem überzeugen und es stockte mir immer wieder der Atem. 

Dieser Film ist definitiv nichts für schwache Gemüter, denn neben Blut und obduzierten Körpern, gibt es auch Szenen sexueller Übergriffe, die ziemlich heftig sind. Der anfängliche Humor von Ender, gespielt von Fahri Yardim, löst sich schnell auf und man kann der rasanten Fahrt durchs Land nicht entkommen. Es gibt ein paar Ungereimtheiten, die nicht logisch sind und auch der ein oder andere wichtige Moment wird nicht aufgelöst (Ender oder von Appen z.B. – ohne zu spoilern), was im Buch anders behandelt wurde. Trotzdem ergibt sich am Ende eine runde Geschichte, die den Zuschauer über mehr als zwei Stunden in Atem hält und nur langsam wieder in die Realität zurücklässt. 

Ein deutscher Film, der nicht das typische Kennzeichen „Schweiger oder Schweighöfer“ trägt (was wohl mittlerweile doch schon ein deutscher Standard zu sein scheint – was wiederum auch nicht negativ gemeint ist), mit Effekten, die gut umgesetzt sind und wo Herr Fitzek, á la Stan Lee in den Marvel-Filmen, wieder einen guten Platz eingenommen hat. 
Eine spannende und emotionale Umsetzung, die jeden Fan von Thrillern in seinen Bann ziehen kann.
 

Kommentare

  1. Hey =)

    Danke für deinen Eindruck! Ich bin echt gespannt auf den Film =).

    LG
    Anja

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