[Rezi] #24/2018 - Todeswerk

Autor: Per Sander
Titel: Todeswerk
Reihe: Knüppel und Arndt : 1 
Genre: Kriminalroman
Verlag: Black Umbrella Publishing (Krefeld)
Erschienen:
08/2015
Seiten: 259
ISBN: 978-1-515249-511

""Dieser Idiot hat schon wieder so eine potthässliche Skulptur aufstellen lassen, diesem Mal direkt auf dem Mittelstreifen.""
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Als Hauptkommissar hat Knüppel schon so einiges gesehen und auch viele Fälle des Polizeipräsidiums lösen können, in dem er arbeitet. Nun aber steht er plötzlich vor einem Toten, der nicht wirklich beliebt war und dessen Körper in einer Harfe hängt. Doch scheint es keine Hinweise zu geben, bis Arndt van Gruyter auftaucht. Er hat per Mail ein Bild des Opfers erhalten. Schnell wird klar, dass er nichts mit dem Tod zu tun hat. Was aber verbindet ihn mit Harman und wer wollte ihn tot sehen? Während der Ermittlungen kommen viele Verdächtige aufs Tableau – aber auch immer mehr Leichen...

Rezension/Meinung:
„Todeswerk“ hat einige Zeit auf meinem SuB gelegen, da ich zu der Zeit als ich es von dem Autor bekam, durch verschiedene Umstände nicht in das Buch reinkam.
Dabei ist der Einstieg wirklich gut geschrieben und gerade dadurch das Per Sander seine Worte nicht mit allzu viel Bedacht wählt, wirkt es ganz natürlich. Sogleich möchte man wissen, wie es dazu kommt, dass eine Leiche so zur Schau gestellt wird. Durch die Beschreibungen und den Unmut der Dürrschnabels findet man den Toten auch als Leser schnell unsympathisch, was sich im Verlauf des Buches nicht ändert.

Man begegnet dem Team um Knüppel gleich nach dem Fund der Leiche und zunächst konnte ich den Hauptkommissar überhaupt nicht einschätzen und wurde auch nicht ganz warm mit ihm. Das Bild eines brummigen Mannes formte sich vor meinem inneren Auge und hielt sich lange. Durch das Einfügen der Figur Arndt van Gruyter aber bekam ich das Gefühl, dass Knüppel im Verlauf der Geschichte immer lockerer wurde und man so auch einen kleinen Einblick in sein Inneres erhaschen kann.
Die einzelnen Figuren in dem Team um Knüppel werden zwar angesprochen und jeder bekommt eine gewisse Eigenschaft zugesprochen, da aber das meiste oberflächig bleibt, kommt man manchmal mit den männlichen Protagonisten etwas durcheinander. Dennoch findet man das Team gleich ansprechend, da sich die Figuren zumindest untereinander ergänzen und eben auch nicht so sehr im Mittelpunkt stehen sollen wie Knüppel und Arndt.

Was mich in der Geschichte zu Anfang stocken lies, war die Tatsache, dass ein potentieller Verdächtiger recht schnell zu einem externen Berater wird. Hier war für mich fraglich ob das wirklich sein kann. Natürlich ist diese schnelle Wandlung wichtig für die Erzählung selbst und es würde sich alles bei einem realistischeren Ablauf in die Länge ziehen.
Während weitere Verdächtige von der Liste gestrichen werden und auch weitere Leichen auftauchen freundet man sich immer mehr mit dem neuen Duo an und merkt schnell, dass beide Figuren gut zueinander passen – jeder aber auf seine Art eigenwillig bleibt.

Sanders Worte sind klar und es fehlt an jeglicher Verspieltheit, daher lässt sich der Kriminalroman auch sehr gut und flüssig lesen. Lediglich die Ausschweifungen des Kunstteils sind vielleicht nicht für jeden Leser etwas. Diese sind aber vollkommen im Rahmen und fügen sich passend in die Erzählung. Zum Ende hin wird es richtig spannend und man möchte dem Neuling eine Chance geben und erkennt schnell selbst, dass manchmal nicht alles offensichtlich ist.
„Todeswerk“ ist ein Kriminalroman, der locker beginnt und zum Ende hin immer spannender und intensiver wird.
Nach den besagten anfänglichen Schwierigkeiten meinerseits, bin ich schnell nicht mehr losgekommen und konnte so eine sehr anschauliche Geschichte lesen, die in Ansätzen auch ein Thriller hätte sein können.
Ein neues Team, das sicherlich noch einiges miteinander erleben kann und ein Ende, dass mich neugierig auf die Fortsetzung macht.

 
 Vielen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar.

Der Autor:
Nana Hank Fine Art Photography
1985 im Ruhrpott geboren, mittlerweile aber an den Niederrhein verirrt. In Düsseldorf Germanistik und Anglistik studiert. Viele Jobs gehabt – u.a. Journalist, Ghostwriter und Boxsack im Einzelhandel.
War alles nicht so wirklich was. Krimis sind auf jeden Fall eine bessere Idee.
(Beschreibung des Autors selbst)

Weitere Bücher:

Quelle: Bilder und Vita von Amazon. 

Kommentare