[Rezi] Wunder
Autor: Raquel J. Palacio
Titel: Wunder
Originaltitel: Wonder
Originaltitel: Wonder
Genre: Roman
Verlag: Hanser (München)
Erscheinungsjahr: 2013 (HC)
Seiten: 384 S.
ISBN: 978-3-446-24175-6
ISBN: 978-3-446-24175-6
"Ich weiß, dass ich kein normales zehnjähriges Kind bin."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
August Pullmann wird von jeher von jedem angestarrt, der ihm über den Weg läuft. Viele erschrecken bei seinem Anblick sogar zutiefst. Auggie aber ist dies gewohnt, denn sein Gesicht ist von Geburt an entstellt. In diesem Jahr muss er sich seiner größten Herausforderung stellen, denn nach Jahren Privatunterricht, wird er die fünfte Klasse in einer öffentlichen Schule besuchen.
Dort wird ihm jede Menge Abneigung entgegen gebracht. Kaum einer möchte mit ihm reden, geschweige denn freiwillig Zeit mit ihm verbringen. Auggie aber ist stark und zeigt allen, dass er ein ganz normaler Junge sein kann...
Rezension/Meinung:
"Wunder" ist ein Buch, das jeden Leser berührt und Menschen mit Vorurteilen sicherlich aufrütteln wird.
Palacios Werk ist etwas Besonderes, denn schon alleine der Hauptprotagonist ist es.
August Pullmann leidet an mehreren Gendefekten gleichzeitig, die sein Gesicht völlig entstellt haben. Auch OPs konnten kaum eine Veränderung hervorrufen und so ist er es gewohnt angestarrt zu werden. So vom Schicksal gezeichnet, hat er dennoch eine Familie, die ihn über alles liebt und ihn nicht versteckt.
Es wird schon auf den ersten Seiten klar, dass Auggie selbst weiß, das andere Menschen sich teilweise vor ihm fürchten oder viel Mitleid mit ihm haben. Er selbst weiß aber auch, dass er an dieser Situation nichts ändern kann und kommt überwiegend gut damit klar.
In diesem Buch berichtet er selbst davon, wie sich sein Leben komplett ändert, als er erfährt, dass er eine öffentliche Schule besuchen soll. Angst und Verzweiflung drücken ihn nieder und Tränen lassen sich nicht mehr aufhalten. In der Schule werden ein paar Schüler angehalten sich intensiv um Auggie zu kümmern und es scheint als würde er trotz der überwiegenden Abneigung zumindest in Jack Will einen Freund finden. Auch Summer, die sich einfach ungefragt an seinen Mittagstisch setzt, stört sich nicht an seinem Aussehen.
Die anfängliche Angst verfliegt schnell, aber Auggie weiß, welche Spielchen hinter seinem Rücken gespielt werden.
Eines Tages muss er hören, was Jack wirklich von ihm hält und die Freundschaft geht in die Brüche. Auggies kleine Welt gerät aus den Fugen und er scheint sich fast alleine gegen all die Schüler stellen zu müssen.
Dann aber gehen sie gemeinsam auf eine Klassenfahrt und das Blatt wendet sich. Plötzlich stehen Freundschaft und Akzeptanz vor Abneigung und Angst. Ein Schuljahr geht zu Ende und ein mutiger Junge verändert das Leben einer ganzen Schule…
Zu Beginn der Geschichte stellt August selbst klar, dass jede Vorstellung seines Aussehens von der Realität übertroffen werden würde. An sich eine Wortwahl, die einen dazu bringen müsste Mitleid mit diesem Jungen zu haben, der in seinen jungen Jahren so viele Schmerzen ertragen musste. Für mich aber kam es in keinen Augenblick dazu, dass ich dieser Figur gegenüber Mitleid empfand. Denn durch seine angeschrieben Art, die so offen und ehrlich ist und die trotz allem doch vor Freude und Humor strotzt, merkt man schnell wie feste er im Leben steht.
Die Rückschläge die er erleidet sind sicherlich hart, und auch die Gegenwehr, die ihm lange in der Schule entgegen gebracht wird macht traurig, aber immer wieder schafft es der Junge dem Leser zu zeigen, dass auch er weiß, dass es im Leben mehr gibt als das Aussehen.
Palacio schreibt „Wunder“ in großen Teilen aus Augusts Sicht, die Wortwahl passt gut zu dem Jungen und man kann den Worten flüssig folgen.
Daher war ich dann auch etwas überrascht, als zum ersten Mal auch andere Figuren zu Wort kommen. Z.B. wird ein Teil aus Vias Sicht (Auggies Schwester), von Summer oder Jack geschrieben.
Jeder erhält einen leicht abgeänderten Schreibstil und so kann man alles gut trennen.
Die Figuren sind gut herausgearbeitet und bis auf den Miesmacher in der Schule findet man alle angenehm und unterhaltsam.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin jedem Kapitel ein Zitat hinzufügt, welches auf den Inhalt des folgenden Kapitels abzielt.
Zudem gibt es in der Schule die Aufgabe monatlich einen Aufsatz zu vorgegebenen Maximen anzufertigen. Dieses nimmt die Autorin noch zum Abschluss mit und man muss schmunzeln, als man sieht, wie viele Schüler doch einer kleinen Sonderaufgabe nachkommen, die sie erst ablehnen.
Insbesondere die Abschlussrede des Direktors macht einen nachdenklich. Denn Auggie ist ein Mensch, der viel erleiden musste, aber nach und nach das Symbol für Mut wird.
Mich hat das Buch sehr berührt und auch ich finde, dass dieser Junge so viel Mut in sich trägt ist einfach bewundernswert.
Eine besondere Geschichte aus der Sicht eines Jungen, der nicht normal aussieht, aber doch einfach normal sein möchte und dies mit seiner Art schafft.
Ich hoffe das dieses Buch es schafft, dass der ein oder andere Leser einige Vorurteile einpackt und zukünftig darauf achten wird, was hinter einer Narbe, einer Behinderung oder einer Entstellung steckt.
Denn dieser kleine Mann, August Pullmann, macht klar und deutlich, dass auch der Mensch hinter dem auffälligen Makel immer noch ein Mensch ist, mit Gefühlen, einem Herzen und einer Offenheit, von der sich manch einer eine Scheibe abschneiden kann.
Ein Roman voller Gefühl und Leben, voller Glück und Mut, der das Vergessen dieser Worte und Sätze schwer macht und noch lange nach umblättern der letzten Seite durch den Kopf und ins Herz geht.
Ein Buch das begeistert und ein Debüt, dass jeden Leser für sich einnehmen wird.
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.
August Pullmann leidet an mehreren Gendefekten gleichzeitig, die sein Gesicht völlig entstellt haben. Auch OPs konnten kaum eine Veränderung hervorrufen und so ist er es gewohnt angestarrt zu werden. So vom Schicksal gezeichnet, hat er dennoch eine Familie, die ihn über alles liebt und ihn nicht versteckt.
Es wird schon auf den ersten Seiten klar, dass Auggie selbst weiß, das andere Menschen sich teilweise vor ihm fürchten oder viel Mitleid mit ihm haben. Er selbst weiß aber auch, dass er an dieser Situation nichts ändern kann und kommt überwiegend gut damit klar.
In diesem Buch berichtet er selbst davon, wie sich sein Leben komplett ändert, als er erfährt, dass er eine öffentliche Schule besuchen soll. Angst und Verzweiflung drücken ihn nieder und Tränen lassen sich nicht mehr aufhalten. In der Schule werden ein paar Schüler angehalten sich intensiv um Auggie zu kümmern und es scheint als würde er trotz der überwiegenden Abneigung zumindest in Jack Will einen Freund finden. Auch Summer, die sich einfach ungefragt an seinen Mittagstisch setzt, stört sich nicht an seinem Aussehen.
Die anfängliche Angst verfliegt schnell, aber Auggie weiß, welche Spielchen hinter seinem Rücken gespielt werden.
Eines Tages muss er hören, was Jack wirklich von ihm hält und die Freundschaft geht in die Brüche. Auggies kleine Welt gerät aus den Fugen und er scheint sich fast alleine gegen all die Schüler stellen zu müssen.
Dann aber gehen sie gemeinsam auf eine Klassenfahrt und das Blatt wendet sich. Plötzlich stehen Freundschaft und Akzeptanz vor Abneigung und Angst. Ein Schuljahr geht zu Ende und ein mutiger Junge verändert das Leben einer ganzen Schule…
Zu Beginn der Geschichte stellt August selbst klar, dass jede Vorstellung seines Aussehens von der Realität übertroffen werden würde. An sich eine Wortwahl, die einen dazu bringen müsste Mitleid mit diesem Jungen zu haben, der in seinen jungen Jahren so viele Schmerzen ertragen musste. Für mich aber kam es in keinen Augenblick dazu, dass ich dieser Figur gegenüber Mitleid empfand. Denn durch seine angeschrieben Art, die so offen und ehrlich ist und die trotz allem doch vor Freude und Humor strotzt, merkt man schnell wie feste er im Leben steht.
Die Rückschläge die er erleidet sind sicherlich hart, und auch die Gegenwehr, die ihm lange in der Schule entgegen gebracht wird macht traurig, aber immer wieder schafft es der Junge dem Leser zu zeigen, dass auch er weiß, dass es im Leben mehr gibt als das Aussehen.
Palacio schreibt „Wunder“ in großen Teilen aus Augusts Sicht, die Wortwahl passt gut zu dem Jungen und man kann den Worten flüssig folgen.
Daher war ich dann auch etwas überrascht, als zum ersten Mal auch andere Figuren zu Wort kommen. Z.B. wird ein Teil aus Vias Sicht (Auggies Schwester), von Summer oder Jack geschrieben.
Jeder erhält einen leicht abgeänderten Schreibstil und so kann man alles gut trennen.
Die Figuren sind gut herausgearbeitet und bis auf den Miesmacher in der Schule findet man alle angenehm und unterhaltsam.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin jedem Kapitel ein Zitat hinzufügt, welches auf den Inhalt des folgenden Kapitels abzielt.
Zudem gibt es in der Schule die Aufgabe monatlich einen Aufsatz zu vorgegebenen Maximen anzufertigen. Dieses nimmt die Autorin noch zum Abschluss mit und man muss schmunzeln, als man sieht, wie viele Schüler doch einer kleinen Sonderaufgabe nachkommen, die sie erst ablehnen.
Insbesondere die Abschlussrede des Direktors macht einen nachdenklich. Denn Auggie ist ein Mensch, der viel erleiden musste, aber nach und nach das Symbol für Mut wird.
Mich hat das Buch sehr berührt und auch ich finde, dass dieser Junge so viel Mut in sich trägt ist einfach bewundernswert.
Eine besondere Geschichte aus der Sicht eines Jungen, der nicht normal aussieht, aber doch einfach normal sein möchte und dies mit seiner Art schafft.
Ich hoffe das dieses Buch es schafft, dass der ein oder andere Leser einige Vorurteile einpackt und zukünftig darauf achten wird, was hinter einer Narbe, einer Behinderung oder einer Entstellung steckt.
Denn dieser kleine Mann, August Pullmann, macht klar und deutlich, dass auch der Mensch hinter dem auffälligen Makel immer noch ein Mensch ist, mit Gefühlen, einem Herzen und einer Offenheit, von der sich manch einer eine Scheibe abschneiden kann.
Ein Roman voller Gefühl und Leben, voller Glück und Mut, der das Vergessen dieser Worte und Sätze schwer macht und noch lange nach umblättern der letzten Seite durch den Kopf und ins Herz geht.
Ein Buch das begeistert und ein Debüt, dass jeden Leser für sich einnehmen wird.
Das Cover:
Farbenfroh kommt es daher, ohne jemanden zu erschlagen. Dies spigelt sich auch in der Geschichte wieder. Der Junge mit der Kiste über dem Kopf soll August sein und schon da bekommt man das Gefühl, dass er trotz allem voller Lebensfreude steckt.
Die Autorin:
Raquel J. Palacio lebt mit ihrem Mann und ihren beiden
Söhnen in New York. Zwanzig Jahre lang gestaltete sie als Art Director
die Cover für die Bücher anderer Leute und wartete auf den richtigen
Moment, ihr eigenes Buch zu schreiben. Dann traf sie eines Tages vor
einem Eisladen einen ganz besonderen Jungen, und der Moment war
gekommen.
Weitere Bücher:
(bisher keine weiteren dt. Veröffentlichungen)
(bisher keine weiteren dt. Veröffentlichungen)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.
Das klingt nach einem sehr tollen Buch.
AntwortenLöschenDanke für die tolle Rezi.
Sehr schöne Rezension, ich hab schon so viel Gutes über das Buch gehört und möchte es unbedingt auch noch lesen :)
AntwortenLöschen