[Rezi] Die Verratenen
Autor: Ursula Poznanski
Titel: Die Verratenen
Reihe: 1/3
Genre: Dystopie
Verlag: Loewe (Bindlach)
Erscheinungsjahr: 2012
Seiten: 464 S.
ISBN: 978-3-7855-7546-8
ISBN: 978-3-7855-7546-8
"Ich weiß, dass etwas Furchtbares passiert sein muss, als Tomma den Raum betritt."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Um in Rias Zukunft zu überleben, sollte man in einer Sphäre leben. Dort ist das Leben ertragbar und es scheint fast wie ein Spiel. Außerhalb dieser Orte ist es bitterlich kalt und das Leben ein täglicher Kampf gegen Hunger, Kälte und Prims.
Ria und ihre Freunde aber müssen sich da kaum Gedanken drüber machen, denn behütet leben sie in ihrer Sphäre und jedem von ihnen sind mehrere Eigenschaften zugeordnet, die sie in Rangfolgen des jeweiligen Ortes einteilt. Je höher man steht, desto besser geht es einem.
Eines Tages aber werden Ria und sechs andere Bewohner auserwählt in eine andere Sphäre zu reisen. Die Fahrt dorthin endet abrupt und ein Kampf ums Überleben beginnt, in dem nicht jeder wirklich ein Freund ist...
Rezension/Meinung:
Durch „Erebos“ und „Saeculum“ konnte mich Ursula Poznanski schon sehr überzeugen. Mit dieser Dystopie kann sie dies noch weiter untermauern und zeigt wieder einmal wie interessant sie schreiben kann.
Diesmal spielt sich ihre Geschichte in der Zukunft ab.
Die Welt wurde durch eine eingetretene Klimakatastrophe zu einem Ort der Kälte. Um dennoch zu überleben wurden Sphären erschaffen, in denen die Menschen angenehm leben können. Ihr Ziel ist es zu lernen, denn je mehr Fähigkeiten man sich aneignet und je intensiver diese ausgeprägt sind, desto höher steigt man in der Achtung der Bewohner und je näher rückt man dem Ziel Präsident der Sphäre zu werden.
Selbst die Namen der Bewohner werden danach ausgerichtet. Auch sonst wird das Leben der Clans gut kontrolliert, u.a. von den Sentinel, die jeden Fehltritt bewachen. Essen gibt es ebenso nach Maß, wie freie Zeit.
Ria ist eine der Bewohnerinnen und gleichzeitig die Hauptprotagonistin. In der Rangfolge ist sie die Nummer sieben und eine folgsame Schülerin. Die meiste Zeit verbringt sie mit ihrem Freund Aureljo, der sogar Platz eins innehat. Trotz des straffen Zeitplans und fast schon vorgefertigten Leben, wissen die Bewohner dies zu schätzen. Denn außerhalb der Sphären liefern sich Prims Kämpfe um an Nahrung zu kommen, zu überleben und einen Weg zu finden selbst in eine Sphäre zu gelangen.
Daher birgt das Leben in einer Sphäre auch viele Gefahren. Schon ein kleiner Fehltritt kann die Bewohner in der Rangfolge ganz nach hinten werfen und große Konsequenzen nach sich ziehen.
Durch Zufall bekommt Ria ein Gespräch der führenden Einwohner mit und muss erfahren, dass diese einen Plan aushecken um einige Bewohner aus der Sphäre zu verbannen. Mit darunter fällt auch sie selbst. Ria berichtet Aureljo davon, doch können sie damit nicht hausieren gehen.
In einer Versammlung werden genau die sieben Bewohner aufgerufen, deren Namen Ria zuvor gehört hat. Sie sollen in die Sphäre "Zukunft" um dort Wissen und Fähigkeiten zu teilen. Der Weg dorthin aber wird schnell unterbrochen, denn der Zug wird überfallen und alle entführt.
Als Gefangene landen sie in einer anderen Sphäre, werden dort bedroht und scheinen verloren. Die ersten Befreiungsversuche enden schnell und Ria und ihre Clan-Mitglieder, werden in der neuen Sphäre integriert. Immer wieder denken sie an Flucht, doch es wird klar, dass ihnen nicht die Fremden böses wollen, sondern ein Verräter unter ihnen weilt.
Immer wieder werden Anschläge auf sie verübt und sie kommen zu Schaden. Als sie in ihrer eigenen Sphäre als tot erklärt werden, scheint alles gut - doch noch immer müssen sie in Angst leben.
Es überlebt nicht jeder und über allem schwebt eine Frage: Wer ist hier wirklich Feind und wer Freund?
Mit dem Erschaffen ihrer eigenen Welt konnte mich die Autorin gefangen nehmen. Man fühlt sich während des Lesens fast wie unter einer Glocke und versucht sich die Sphären bildlich vorzustellen.
Durch die Herausarbeitung der einzelnen Charaktere bekommt man ein gutes Bild und es kommt zu keinen Verwechslungen. Gewöhnungsbedürftig ist die Wahl der Namen der Protagonisten – dennoch finde ich dies gut, denn es wird erklärt woher diese stammen.
Kurzzeitig fühlte ich mich an „Die Tribute von Panem“ erinnert, weil auch da das Ziel ist, gut dazustehen; dieser Gedanke verflog aber schnell.
Die Autorin hat es geschafft Sphäre um Sphäre zu erschaffen ohne sich an Elementen zu bedienen, die einem schon aus anderen Büchern bekannt vorkommen.
Gebannt verfolgt man die Reise der Jugendlichen und deren Folgen, doch warum genau die sieben aus ihrer Heimat Sphäre verschwinden sollten wird nicht so ganz klar.
Sicherlich genau der Punkt, der den Leser auf den zweiten Teil warten lassen soll.
Dennoch erlebt der Clan im ersten so viel, dass diese Frage auch erst spät aufkommt und man sich nicht hingehalten fühlt.
Ursula Poznanski hat ein stabiles Konstrukt entwickelt, mit vielen Höhen und Tiefen, klar beschriebenen Geschichtselementen und Protagonisten, die einem deutlich vor Augen stehen.
Auch wenn es nicht durchgehend spannend ist, fühlt man sich sehr gut unterhalten und entdeckt immer wieder Neues. Trotz der klaren Darstellung eines Paares, bleibt das Thema Liebe noch im Hintergrund. Man spürt zwar eine gewisse Anziehung zwischen Ria und Aureljo aber ich finde gut, dass dies nicht zu sehr thematisiert wurde.
Durch den leichten Fluss der Worte – trotz all der unbekannten Wortfindungen – kommt man kaum von der Lektüre los.
Eine Dysopie voller Überraschungen, Abenteuer und Geheimnisse, die dem Leser noch einiges mehr verspricht...
Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Mit ihrer Familie lebt sie im Süden von Wien.
Ria und ihre Freunde aber müssen sich da kaum Gedanken drüber machen, denn behütet leben sie in ihrer Sphäre und jedem von ihnen sind mehrere Eigenschaften zugeordnet, die sie in Rangfolgen des jeweiligen Ortes einteilt. Je höher man steht, desto besser geht es einem.
Eines Tages aber werden Ria und sechs andere Bewohner auserwählt in eine andere Sphäre zu reisen. Die Fahrt dorthin endet abrupt und ein Kampf ums Überleben beginnt, in dem nicht jeder wirklich ein Freund ist...
Rezension/Meinung:
Durch „Erebos“ und „Saeculum“ konnte mich Ursula Poznanski schon sehr überzeugen. Mit dieser Dystopie kann sie dies noch weiter untermauern und zeigt wieder einmal wie interessant sie schreiben kann.
Diesmal spielt sich ihre Geschichte in der Zukunft ab.
Die Welt wurde durch eine eingetretene Klimakatastrophe zu einem Ort der Kälte. Um dennoch zu überleben wurden Sphären erschaffen, in denen die Menschen angenehm leben können. Ihr Ziel ist es zu lernen, denn je mehr Fähigkeiten man sich aneignet und je intensiver diese ausgeprägt sind, desto höher steigt man in der Achtung der Bewohner und je näher rückt man dem Ziel Präsident der Sphäre zu werden.
Selbst die Namen der Bewohner werden danach ausgerichtet. Auch sonst wird das Leben der Clans gut kontrolliert, u.a. von den Sentinel, die jeden Fehltritt bewachen. Essen gibt es ebenso nach Maß, wie freie Zeit.
Ria ist eine der Bewohnerinnen und gleichzeitig die Hauptprotagonistin. In der Rangfolge ist sie die Nummer sieben und eine folgsame Schülerin. Die meiste Zeit verbringt sie mit ihrem Freund Aureljo, der sogar Platz eins innehat. Trotz des straffen Zeitplans und fast schon vorgefertigten Leben, wissen die Bewohner dies zu schätzen. Denn außerhalb der Sphären liefern sich Prims Kämpfe um an Nahrung zu kommen, zu überleben und einen Weg zu finden selbst in eine Sphäre zu gelangen.
Daher birgt das Leben in einer Sphäre auch viele Gefahren. Schon ein kleiner Fehltritt kann die Bewohner in der Rangfolge ganz nach hinten werfen und große Konsequenzen nach sich ziehen.
Durch Zufall bekommt Ria ein Gespräch der führenden Einwohner mit und muss erfahren, dass diese einen Plan aushecken um einige Bewohner aus der Sphäre zu verbannen. Mit darunter fällt auch sie selbst. Ria berichtet Aureljo davon, doch können sie damit nicht hausieren gehen.
In einer Versammlung werden genau die sieben Bewohner aufgerufen, deren Namen Ria zuvor gehört hat. Sie sollen in die Sphäre "Zukunft" um dort Wissen und Fähigkeiten zu teilen. Der Weg dorthin aber wird schnell unterbrochen, denn der Zug wird überfallen und alle entführt.
Als Gefangene landen sie in einer anderen Sphäre, werden dort bedroht und scheinen verloren. Die ersten Befreiungsversuche enden schnell und Ria und ihre Clan-Mitglieder, werden in der neuen Sphäre integriert. Immer wieder denken sie an Flucht, doch es wird klar, dass ihnen nicht die Fremden böses wollen, sondern ein Verräter unter ihnen weilt.
Immer wieder werden Anschläge auf sie verübt und sie kommen zu Schaden. Als sie in ihrer eigenen Sphäre als tot erklärt werden, scheint alles gut - doch noch immer müssen sie in Angst leben.
Es überlebt nicht jeder und über allem schwebt eine Frage: Wer ist hier wirklich Feind und wer Freund?
Mit dem Erschaffen ihrer eigenen Welt konnte mich die Autorin gefangen nehmen. Man fühlt sich während des Lesens fast wie unter einer Glocke und versucht sich die Sphären bildlich vorzustellen.
Durch die Herausarbeitung der einzelnen Charaktere bekommt man ein gutes Bild und es kommt zu keinen Verwechslungen. Gewöhnungsbedürftig ist die Wahl der Namen der Protagonisten – dennoch finde ich dies gut, denn es wird erklärt woher diese stammen.
Kurzzeitig fühlte ich mich an „Die Tribute von Panem“ erinnert, weil auch da das Ziel ist, gut dazustehen; dieser Gedanke verflog aber schnell.
Die Autorin hat es geschafft Sphäre um Sphäre zu erschaffen ohne sich an Elementen zu bedienen, die einem schon aus anderen Büchern bekannt vorkommen.
Gebannt verfolgt man die Reise der Jugendlichen und deren Folgen, doch warum genau die sieben aus ihrer Heimat Sphäre verschwinden sollten wird nicht so ganz klar.
Sicherlich genau der Punkt, der den Leser auf den zweiten Teil warten lassen soll.
Dennoch erlebt der Clan im ersten so viel, dass diese Frage auch erst spät aufkommt und man sich nicht hingehalten fühlt.
Ursula Poznanski hat ein stabiles Konstrukt entwickelt, mit vielen Höhen und Tiefen, klar beschriebenen Geschichtselementen und Protagonisten, die einem deutlich vor Augen stehen.
Auch wenn es nicht durchgehend spannend ist, fühlt man sich sehr gut unterhalten und entdeckt immer wieder Neues. Trotz der klaren Darstellung eines Paares, bleibt das Thema Liebe noch im Hintergrund. Man spürt zwar eine gewisse Anziehung zwischen Ria und Aureljo aber ich finde gut, dass dies nicht zu sehr thematisiert wurde.
Durch den leichten Fluss der Worte – trotz all der unbekannten Wortfindungen – kommt man kaum von der Lektüre los.
Eine Dysopie voller Überraschungen, Abenteuer und Geheimnisse, die dem Leser noch einiges mehr verspricht...
Cover:
Das Cover finde ich recht schlicht und schön gestaltet mit dem Blatt im Hintergrund.
Weitere Bücher (Jugendbuchsparte):
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.- Die Verschworenen (2013)
- Saeculum (2011)
- Erebos (2010)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für deinen Kommentar!
❢ Hinweis ❢ Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.