[Rezi] Wie ein Flügelschlag
Autor: Jutta Wilke
Titel: Wie ein Flügelschlag
Genre: Jugendthriller
Verlag: Coppenrath (München)
Erscheinungsjahr: 2012
Seiten: 282 S.
ISBN: 978-3649605669
Genre: Jugendthriller
Verlag: Coppenrath (München)
Erscheinungsjahr: 2012
Seiten: 282 S.
ISBN: 978-3649605669
"Ich war fünf, als ich fliegen lernte."
Ein Sportinternat, zwei Freundinnen und ein dunkles Geheimnis.
Jana Schwarzer, Schwimmerin und in dem Internat in dem sie lebt Außenseiterin: ihre einzige Freundin ist Melanie Wieland, das reichste Mädchen der Schule. Doch gerade als sich beide anfreunden scheint etwas passiert zu sein. Plötzlich sind die beiden nicht nur im Schwimmbecken Konkurrentinen, sonder auch im Leben. Jana aber will das nicht einfach so hinnehmen, zumal sie nicht einmal weiß was passiert ist. Während sie versucht mit Melanie zu sprechen, gerät diese in einen gefährlichen Sog.
Kurz darauf wird Melanie tot aufgefunden. Jana glaubt nicht an den Tod durch Herzversagen und kommt mit ihrer Schnüffelei hinter ein Geheimnis, das auch ihr Leben bedroht.
"Die Kälte lag nicht länger nur in der Luft. Sie kam jetzt auch von innen. Und sie führte dazu, dass zwei nicht mehr miteinander sprachen, die sich doch eigentlich ergänzten. Wie Yin und Yang bildeten sie eine Einheit. Das eine würde ohne das andere zu Grunde gehen. Niemand wusste das besser als er." (S. 89)
Rezension:
Als Außenseiterin kommt Jana mit einem Stipendium an das Schwimminternat ihres Traums, doch ihre Herkunft macht es ihr alles andere als leicht. Denn ihr richtiges Zuhause ist ein runtergekommenes Hochhaus in einem Viertel, dass die meisten ihrer Mitschüler als arm bezeichnen würden. Nur Melanie scheint sie zu mögen und läd sie sogar zu sich nach Hause ein. Doch danach ist nichts mehr wie es war, denn plötzlich will Melanie nichts mehr von Jana wissen.
Die Geschichte beginnt mit einem poetisch angehauchten Einstieg, der gleich melancholisch macht. Der klare Ausspruch ist der Wunsch nach Freiheit und dem Leser ist sogleich klar, das Jana, die diese Geschichte aus ihrer eigenen Sicht erzählt, etwas auf der Seele lastet.
"Die Kugeln rollten über das Feld. Er würde sie versenken. Eine nach der anderen. Bis am Schluss nur noch die beiden übrig waren. Schwarz und weiß. Er mußte nur darauf achten, dass er die schwarze Kugel nicht zu früh aus den Augen verlor. Das Spiel hatte begonnen." (S. 149)
Das erste Kapitel beginnt mit dem Jetzt und startet gleich auf Hochtouren, denn die wichtigste Szene der Geschichte passiert. Danach verfällt die Geschichte in die Vergangenheit und Jutta Wilke beschreibt dem Leser das Leben von Jana. Wie sie mit ihrer klammernden Mutter klar kommen muss und nur das Schwimmen für sie wie ein Stück Freiheit ist.
Zwischen einigen Kapiteln gibt es abgegrenzte Abschnitte aus der Sicht eines anderen. Die vermitteln dem Leser durch ihren mysteriösen Klang einen Hauch Gänsehaut und Argwohn.
Je weiter die Geschichte voranschreitet, laufen zwei wichtige Ereignisse nebeneinander her. Neben der freudigen Überraschung des Lesers um die Veränderungen in Janas Gefühlswelt, nimmt die Geschichte um den Tod von Melanie immer bizarrer Formen an und plötzlich sind scheinbare hilfsbereite Menschen Feinde.
"Ich bemühe mich krampfhaft, die Augen auszuhalten, öffne den Mund , will etwas sagen, aber Eiskristalle füllen ihn aus und ich bringe nichts hervor außer ein Stöhnen." (S. 156, Zeilen 8- 10)
Es scheint als würde diese Geschichte immer wieder einen Schritt vor und zwei zurück gehen und Jutta Wilke verwickelt Leser in eine Geschichte die intensiv und bedrückend zugleich ist. Ein spannender Jugendthriller der durch all die verschiedenen Facetten immer wieder aufleuchtet, nachdem Teile in der Dunkelheit liegen.
Am Ende bleiben dem Leser keine Fragen offen und nebenbei erfährt man auch einiges über das Schwimmen und das Leben in einem Internat.
Eine abwechslungsreiche Geschichte die sich in einem Rutsch lesen lässt, da man es kaum wagt das Buch zur Seite zu legen.
Ich habe das Buch vor ca. drei Wochen gelesen und es hat mich total begeistert. Ach, ich liebe Internatsgeschichten :-) Schöner Blog übrigens, bin ab jetzt neue Leserin!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Jasmin
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