[Rezi] #20/2019 - Zweiundzwanzig

[Unbezahlte Werbung]
Autor: Jean-Philippe Blondel
Titel: Zweiundzwanzig
Originaltitel: Et rester vivant
Genre: Roman
Verlag: mare (Hamburg)
Erschienen: 02/2014
Seiten: 160
ISBN: 978-3-86648-184-8

"Natürlich habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, über die Zeit damals zu schreiben."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Auf dem Weg in die Erwachsenenwelt, muss manch einer viele Rückschläge hinnehmen. Der Hauptprotagonist hier, ist Zweiundzwanzig, als das Schicksal ihm auch noch den letzten nahen Verwandten nimmt. Ohne viele Gedanken zu verschwenden macht er sich mit seiner Exfreundin und seinem besten Kumpel auf den Weg nach Amerika – mit dem Wunsch, seinem Leben einen Sinn zu geben...

Rezension/Meinung:
Es sind die verschiedensten Geschehnisse, die uns zu dem Menschen machen, der wir sind.
Es sind flüchtige Momente, die uns zeigen, was wichtig im Leben ist, es können aber auch einfach nur Worte oder Bilder sein, die uns unseren Lebensweg weisen. So erzählt es in diesem Buch auch der Autor.
Doch ist dies keine rein fiktive Geschichte. Blondel erzählt hier seine Geschichte: Eine Jugend voller Verluste und ein Heranwachsen in Trauer und manchmal auch Angst.
Einfühlsam und doch mit Abstand berichtet er über die schmerzhaften Verluste seiner Mutter und seines Bruders – und einem Vater, der danach nicht mehr lieben konnte.
Berührt verfolgt man, wie es ein Lied in Blondels Kopf schafft, das ihn erst Träumen lässt, um ihn dann wieder in die Realität zu schicken.

"Zweiundzwanzig" ist ein emotionaler Roadtrip, den man hier begleitet und der sicherlich nicht nur dem Leser nahe geht. Man spürt die Verarbeitung der Erlebnisse und kann die Wirrungen und Klärungen des Lebens nachvollziehen und nachempfinden.
Gespannt wartet man darauf, dass es ein Happy End gibt, doch das Leben trifft auch Entscheidungen die einen nicht immer glücklich machen.
Manchmal wirken die Worte wirr und die Sequenzen so kurz, dass man selbst meint zu träumen; dies aber unterstreicht nur, wie bedrückend all das Geschehene ist.

Liebe und Freundschaft sind neben dem Thema Tod, die großen Wegweiser in dieser Erzählung. Dieses dünne, aber stark nachhallende, Buch ist eine Ansammlung brutaler Erlebnisse, die leider viel zu real sind und dem Versuch seinen eigenen Lebensweg zu finden, ohne selbst jemanden zu verletzen.
Eine kurze, aber intensive Geschichte voller Gefühl, Trauer und Mut.

Fazit:
Ein Buch das im dunkelsten Moment Hoffnung schenkt und den Soundtrack des Lebens schreibt.

Der Autor:
Jean-Philippe Blondel wurde 1964 im französischen Troyes geboren, wo er auch heute als Autor und Englischlehrer mit seiner Familie lebt.


Weitere Bücher:


Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

Kommentare