[Rezi] #3/2020 - Die Sterne leuchten immer noch

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Autor: Sarah Ockler
Titel: Die Sterne leuchten immer noch
Originaltitel: Twenty Boy Summer

Genre: Jugendroman
Verlag: cbj (München)
Erschienen: 03/2011
Seiten: 348
ISBN: 978-3-570-13749-9

"An dem Tag hatten Frankie Perino und ich Glück."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Anna, Frankie und Matt, sind seit Kindesbeinen an unzertrennlich. Alles machen sie zusammen und es scheint als könnte nichts dieses Dreiergespann zerbrechen. Anna und Matt aber haben ein Geheimnis, das Matt ins Grab nimmt, als er bei einem Autounfall stirbt… Ein Jahr später ist nichts mehr wie es einmal war, auch wenn die beiden Freundinnen alles versuchen ihre Freundschaft zu retten. Im gemeinsamen Urlaub lernen sie ein paar Jungs kennen und es stellt sich für beide die Frage, ob man auch irgendwann wieder nach vorne blicken kann...

Rezension/Meinung:
Dieses Jugendbuch stand schon eine Weile in meinem Regal und es war kurz in dem „aussortieren“ Stapel. Da ich ein Buch für unterwegs suchte, dass nicht so viel Aufmerksamkeit forderte, entschied ich mich für dieses. Doch auch wenn es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, beinhaltet es viele kleine Weisheiten, die das Herz berühren – und das in jedem Alter. Die Geschichte ist angefüllt mit einer heimlichen Liebe, tiefer Freundschaft, Verrat und dem Verlust eines Menschen, der einem alles bedeutet. Also ganz klar eine Mischung, die gut zu den Protagonisten und den potenziellen Lesern passt. Es ist nicht schwer den Worten der Autorin zu folgen, aber es ist schwer sie nicht an sich ran zu lassen. Jeder Leser kennt die erste Liebe und kann sich daher schnell an diese Gefühle erinnern und fühlen, was die Figuren fühlen.
Doch ist diese Geschichte mehr als eine der typischen Erzählungen, die in einem Jugendbuch thematisiert werden. Was zunächst mit Worten fürs Herz beginnt, wird nach und nach zu einer Geschichte, die die Frage stellt, ob es möglich ist, in so jungen Jahren auch das Schlimmste verarbeiten zu können, um irgendwann wieder einmal nach vorne zu blicken.

Die Autorin beschönigt nicht was geschieht und die daraus resultierenden Veränderungen. Oft bekommt nur die Szenerie zu lesen, in der nach einem Trauerfall alle zueinander stehen und gemeinsam stark sind. Hier aber gibt es einige Umwege und weitere Verluste.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Anna, die, wie auch die anderen Figuren, gut gezeichnet ist und in einer sehr chaotischen Gefühlswelt landet – die viel Disziplin erfordert. Sie wird in diesem Buch erwachsen und reift heran und der Leser kann diese Wandlung hautnah mit verfolgen und stellt sich oft selbst die Frage, welche Verarbeitungsstrategie die bessere ist.
„Die Sterne leuchten immer noch“ ist ein Buch für Menschen, die selbst jemanden verloren haben und schafft es, Wege aus der Trauer aufzuzeichnen – und auch zu zeigen, welche Wege vielleicht nicht die besten sind.

Fazit:
Ein Jugendbuch mit einem ernstem Thema, das den Leser in tiefe Gefühlswelten entführt und einem zeigt, was wirklich im Leben zählen sollte.


Die Autorin:
© R. Alex Morabito
Sarah Ockler lebt mit ihrem Mann in Colorado, und weil sie immer noch an den Spätfolgen ihrer turbulenten Teenagerjahre leidet, hat sie sich aufs Verfassen von Jugendbüchern spezialisiert. Ihre Romane wurden in der Presse gefeiert und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Homepage der Autorin.

Weitere Titel:

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

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