[Rezi] #16/2019 - Mit Rosen bedacht

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Autor: Jennifer Benkau
Titel: Mit Rosen bedacht
Genre: Roman
Verlag: Lübbe (Köln)
Erschienen: 03/2015
Seiten: 320
ISBN: 978-3-431-03915-3

"Ich bekam dieses alte Kinderlied und die Frage, die ich mir dazu gestellt hatte, einfach  nicht aus dem Kopf."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Wanda und Karim freuen sich schon sehr auf ihre Hochzeit – ein Unfall aber zerstört das schöne Idyll. Karim liegt schwer verletzt im Koma und es scheint nicht als würde er wieder aufwachen. Schweren Herzens macht sich Wanda daran, seine Angelegenheiten zu regeln und muss feststellen, dass sie Karim scheinbar nicht annähernd so gut kannte, wie sie immer dachte. Wer ist dieser Mann, den sie doch so sehr liebt?

Rezension/Meinung:
Jedem ist klar, dass man den Menschen, den man heiraten möchte wirklich gut kennen sollte. In den meisten Fällen ist das auch so, bzw. geht man davon aus. Jennifer Benkau aber hat in ihrem Roman eine Geschichte beschrieben, die einen berührt und erschreckt zugleich.
Was ist, wenn man den Menschen doch nicht wirklich kennt – wenn die beschriebene Vergangenheit doch so gar nichts mit der Realität zu tun hat? Diese Fragen stellt sich nicht nur die Hauptprotagonisten von „Mit Rosen bedacht“, auch der Leser hinterfragt viele der beschriebenen Situationen. Denn, kann es wirklich sein, dass man so unbedarft ist und niemals Zweifel an irgendwelchen Erzählungen hat?
Die Autorin aber stellt alles so einfach und klar dar, dass man selbst niemals auf die Idee gekommen wäre zu denken irgendetwas ist nur erfunden.

Die Geschichte ist gut strukturiert und neben der Jetztzeit, kann man als Leser auch immer wieder einen Blick in die Vergangenheit des Paares werfen und erkennt so schnell, wie die Geschichte ihren Lauf nehmen konnte. Die Spurensuche nach der Wahrheit ist aufreibend und das nicht nur, weil die verschiedenen sozialen Schichten durchgegangen werden, sondern auch die verschiedenen Nationalitäten, denen hier einige Vorurteile zugeschrieben – aber auch wieder aufgeklärt – werden.

Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Spruch, der Mal aus einem Buch, einem Lied oder einer Lebensweisheit zitiert wird. Dies wirkt als kleine Einleitung des jeweils folgenden Geschehens.
Im Grunde geht es in diesem Roman darum zu erkennen, dass man niemanden wirklich kennt. Jeder hat seine Geheimnisse und auch in der ehrlichsten aller Beziehungen kann man nicht alles übereinander wissen. Benkau treibt es hier natürlich etwas auf die Spitze und verbindet dies mit einer schweren emotionalen Situation. Dies aber macht die Geschichte so interessant. Oft fragt man sich selbst, ob man irgendwelche Ungereimtheiten hätte erkennen können.
Das Ende ist nicht das, was man erwartet oder erhofft, aber einfach stimmig in diesem Roman.

Mir hat das Buch gut gefallen, denn man kann sich gut in Wanda hineinversetzen. Man versteht ihre Fragen und sucht gemeinsam nach Antworten.
Von der Aufmachung her, wirkt das Cover sehr düster und man glaubt es würde um einiges mehr zur Sache gehen. Doch obwohl es einige spannende Attribute gibt, ist es doch eben ein Roman, der sich vor dem Leser ausbreitet.
Ein Buch, das kritisch mit uns Menschen umgeht und klar macht, dass Ehrlichkeit spätestens dann wichtig ist, wenn man daran denkt, was irgendwann einmal passieren kann. Zudem macht man sich noch einmal etwas mehr Gedanken darüber, welche Vorsorgen man für die gesundheitlichen Eventualitäten treffen sollte. Gleichzeitig wird der Leser hier dazu animiert über den Tellerrand zu blicken, denn zwischen Wahrheit und Lüge liegen oft nur Nuancen.

Die Autorin:
Copyright bei der Autorin.
Jennifer Benkau, Jahrgang 1980, ist erfolgreiche Autorin und schreibt Fantasy- und Jugendromane sowie psychologische Thriller. 2013 erhielt sie den DELIA- sowie den UH!-Literaturpreis. Jennifer Benkau lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und vielen Tieren im Rheinland.
Homepage der Autorin.
Facebook-Seite der Autorin.

Weitere Titel:

Quelle: Bild des Covers, sowie die Vita von Amazon. Bild der Autorin von deren Homepage.
 

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