[Rezi] #13/2019 - Der Circle
[Unbezahlte Werbung]
Autor: Dave Eggers
Titel: Der Circle
Originaltitel: The Circle
Genre: Roman
Verlag: KiWi (Köln)
Erschienen: 10/2015
Seiten: 560
ISBN: 978-3-462-04854-4
Titel: Der Circle
Originaltitel: The Circle
Genre: Roman
Verlag: KiWi (Köln)
Erschienen: 10/2015
Seiten: 560
ISBN: 978-3-462-04854-4
"Wahnsinn, dachte Mae."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Mae Holland ergattert den Job ihres Lebens: Sie kann beim Circle anfangen. Der Circle ist ein Unternehmen, das sich auf die einheitliche Verwaltung von Online-Accounts spezialisiert hat und das größte Unternehmen Amerikas. Mae steigt schnell im Circle auf und ist diejenige, die die Firma in Sachen „Transparenz“ nach vorne bringt. Transparenz aber bedeutet in diesem Fall alles von sich preis zu geben, Tag und Nacht beobachtet zu werden. Und nicht jeder in Maes Umfeld heißt dies gut...
Rezension/Meinung:
Was wäre, wenn jeder jeden Tag und Nacht beobachten könnte? Wenn es keine Geheimnisse mehr gäbe, da sie jeder direkt entlarven kann? Wie viele Menschen stehen noch hinter dir, wenn du einen Fehler machst? Und wer hält zu dir, wenn du dein Leben einer Firma widmest, die alles von dir wissen will und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt?
Dies sind einige der Fragen, die man sich stellt, wenn man „Der Circle“ liest. In diesem Buch werden alle Grenzen überschritten, die man sich vorstellen kann. Dave Eggers beschreibt dem Leser was alles passieren kann, wenn man keine Geheimnisse mehr voreinander hat und alles öffentlich macht. Sicherlich ist diese Thematik in Teilen noch eine unvorstellbare Zukunftsvision – auf der anderen Seite aber erkennt man in den Anfängen der Geschichte schon einige Parallelen zur heutigen Zeit. Wie rasant sich alle entwickelt ist natürlich überspitzt dargestellt, aber wenn ich selbst daran zurückdenke, wie nur wenige ein Handy besaßen und heute eigentlich jeder eines hat, sieht man das doch alles vorstellbar ist.
Gleichzeitig hat man genau die Bedenken, die durch die Seiten nur noch mehr betont werden: Ist die Menschheit so naiv, nicht zu sehen, was alles passieren kann? Ist es die jüngere Generation, der es nichts ausmacht, das man alles von und über sie weiß? Ist es Naivität oder einfach nur Ignoranz, die die Hauptprotagonistin immer weiter treibt?
Das Buch ist gut und flüssig zu lesen und auch wenn einem diese technischen Innovationen noch ungewöhnlich vorkommen, kann man deren Entwicklungen nachvollziehen und sieht schon die entsprechende Nutzung.
Die einzelnen Figuren werden charakterlich gut dargestellt und man bekommt schnell das Gefühl in der schnellen Welt dieses Buches anzukommen und mitzulaufen. Aber dennoch hat man immer ein leichtes Gefühl von Abstand. Mae ist der Dreh- und Angelpunkt und steht über allem und irgendwie scheint alles drum herum undeutlich - auch wenn der Autor vieles beschreibt und erklärt.
Schade ist, dass nicht alle Figuren ein entsprechendes Ende erhalte bzw. man nicht genau erfährt was nun passiert ist. Dies ist sicherlich auch der Konzentriertheit auf Mae zurückzuführen, dennoch ist auch ihr näheres Umfeld davon betroffen.
Wie einst Orwell in „1984“ seine Gedanken überspitzt in ein Buch packte, tat dies auch Eggers. Vielleicht wird der ein oder andere nun meinen, dass dies sicherlich ein großer literarischer Unterschied ist, doch weiß niemand wie wir in zwanzig Jahren auf diese Lektüre zurückblicken.
Wenn man den Beschreibungen in diesem Buch folgt, hat man immer im Hinterkopf die Hoffnung, dass sich alles aufhalten lässt und die Grenzen irgendwann von selbst abgesteckt werden, aber die Erzählung zieht immer weiter, dringt immer tiefer in den Leser und am Ende hat man selbst das Gefühl alles von sich preisgegeben zu haben.
Ein Buch, wie ein Blick in die Zukunft, der immer wieder Gänsehaut produziert, um gleichzeitig die Frage aufkommen zu lassen, ob wir die Wandlung überhaupt noch aufhalten können.
Rezension/Meinung:
Was wäre, wenn jeder jeden Tag und Nacht beobachten könnte? Wenn es keine Geheimnisse mehr gäbe, da sie jeder direkt entlarven kann? Wie viele Menschen stehen noch hinter dir, wenn du einen Fehler machst? Und wer hält zu dir, wenn du dein Leben einer Firma widmest, die alles von dir wissen will und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt?
Dies sind einige der Fragen, die man sich stellt, wenn man „Der Circle“ liest. In diesem Buch werden alle Grenzen überschritten, die man sich vorstellen kann. Dave Eggers beschreibt dem Leser was alles passieren kann, wenn man keine Geheimnisse mehr voreinander hat und alles öffentlich macht. Sicherlich ist diese Thematik in Teilen noch eine unvorstellbare Zukunftsvision – auf der anderen Seite aber erkennt man in den Anfängen der Geschichte schon einige Parallelen zur heutigen Zeit. Wie rasant sich alle entwickelt ist natürlich überspitzt dargestellt, aber wenn ich selbst daran zurückdenke, wie nur wenige ein Handy besaßen und heute eigentlich jeder eines hat, sieht man das doch alles vorstellbar ist.
Gleichzeitig hat man genau die Bedenken, die durch die Seiten nur noch mehr betont werden: Ist die Menschheit so naiv, nicht zu sehen, was alles passieren kann? Ist es die jüngere Generation, der es nichts ausmacht, das man alles von und über sie weiß? Ist es Naivität oder einfach nur Ignoranz, die die Hauptprotagonistin immer weiter treibt?
Das Buch ist gut und flüssig zu lesen und auch wenn einem diese technischen Innovationen noch ungewöhnlich vorkommen, kann man deren Entwicklungen nachvollziehen und sieht schon die entsprechende Nutzung.
Die einzelnen Figuren werden charakterlich gut dargestellt und man bekommt schnell das Gefühl in der schnellen Welt dieses Buches anzukommen und mitzulaufen. Aber dennoch hat man immer ein leichtes Gefühl von Abstand. Mae ist der Dreh- und Angelpunkt und steht über allem und irgendwie scheint alles drum herum undeutlich - auch wenn der Autor vieles beschreibt und erklärt.
Schade ist, dass nicht alle Figuren ein entsprechendes Ende erhalte bzw. man nicht genau erfährt was nun passiert ist. Dies ist sicherlich auch der Konzentriertheit auf Mae zurückzuführen, dennoch ist auch ihr näheres Umfeld davon betroffen.
Wie einst Orwell in „1984“ seine Gedanken überspitzt in ein Buch packte, tat dies auch Eggers. Vielleicht wird der ein oder andere nun meinen, dass dies sicherlich ein großer literarischer Unterschied ist, doch weiß niemand wie wir in zwanzig Jahren auf diese Lektüre zurückblicken.
Wenn man den Beschreibungen in diesem Buch folgt, hat man immer im Hinterkopf die Hoffnung, dass sich alles aufhalten lässt und die Grenzen irgendwann von selbst abgesteckt werden, aber die Erzählung zieht immer weiter, dringt immer tiefer in den Leser und am Ende hat man selbst das Gefühl alles von sich preisgegeben zu haben.
Ein Buch, wie ein Blick in die Zukunft, der immer wieder Gänsehaut produziert, um gleichzeitig die Frage aufkommen zu lassen, ob wir die Wandlung überhaupt noch aufhalten können.
Der Autor:
 |
| © Tom Pilston / VISUM |
Homepage des Autors.
Weitere Bücher:
Quelle: Bilder und Vita von der dt. Verlagshomepage.
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