[Rezi] #1/2019 - Brixton Hill

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Autor: Zoe Beck
Titel: Brixton Hill
Genre: Thriller
Verlag: Heyne (München)
Erschienen: 12/2013
Seiten: 381
ISBN: 978-3-453-41042-8

"Es ist nicht der Aufprall, an den man sich später erinnert."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Emma Vine möchte sich eigentlich nur um einen neuen Auftrag kümmern und landet mitten in einer Katastrophe: Während sie versucht aus dem Limeharbour Tower zu kommen, da überall Rauch austritt, muss sie mit ansehen, wie eine Bekannte aus einem Fenster in die Tiefe springt. Doch ist das noch nicht genug, denn Em ist es, die beschuldigt wird, das Sicherungssystem des Hauses manipuliert zu haben. Während sie versucht ihre Unschuld zu beweisen, scheint immer mehr auf sie als Täterin zu deuten. Als sie zusehen muss, wie ihr Bruder stirbt, wird klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat...

Rezension/Meinung:
Sehr lange lag dieses Buch auf meinem SuB und ich muss sagen: Gerne hätte ich dieses Buch früher gelesen. Aktuell hat es der Titel geschafft mich aus meiner Leseflaute zu holen. 

Zoe Beck eröffnet das Buch mit einem sehr kurzen ersten Kapitel, das aber genau den gewünschten Effekt erzielt: Man möchte weiterlesen! Weder weiß man in diesem Moment, um wen es geht, noch was wirklich geschehen ist – genau dies aber macht den Leser neugierig. 
Im Folgenden lernt man die Protagonistin Kimmy kennen, die den Anstoß zu diesem Thriller gibt. Doch die Begegnung mit dieser Figur ist nur kurz und gewählt um den Übergang zu der Hauptprotagonistin Emma Vine zu erleichtern. 
Man glaubt, dass Emma diejenige sein muss, die die Fäden in diesem Buch in den Händen hält und dadurch den Lauf der Erzählung beeinflusst. Je weiter man in dem Buch aber kommt, umso schneller wird klar, dass auch sie nur eine Figur auf einem großen Schachbrett ist und ihr Weg schon vorprogrammiert. 
Dennoch wäre es kein spannendes Buch, wenn sie nicht einen Ausweg finden würde. Dafür aber muss sie selbst über ihren Schatten springen und der Leser folgt so einer Geschichte, die deutlich zeigt, dass nicht alles ist wie es scheint. 

Beck spielt mit dem Leser und jedes Mal, wenn man glaubt zu wissen was passiert, wird man erneut überrascht und die Geschichte schlägt einen anderen Weg ein. 

Das Buch ist spannend geschrieben und durch die geringe Anzahl an Nebenfiguren kann man sich gut auf die Geschehnisse konzentrieren. 

Die Botschaft, die ich durch dieses Buch erfahren habe, ist klar und deutlich: Machenschaften von Firmen und Co., die die „arme“ Gesellschaft immer kleiner machen wollen, waren auch schon vor Jahren Thema und werden es wahrscheinlich auch immer bleiben. Die Menschen mit wenig, werden versucht zu vertreiben – auch mit den härtesten Mitteln – und die Folgen werden vertuscht. Profit ist alles was zählt, auch auf Kosten anderer. So gesellschaftskritisch dieser Thriller ist, so echt fühlt er sich an. Denn selbst den vertrautesten Menschen kann man manchmal nur vor den Kopf schauen. 

„Brixton Hill“ ist ein spannender Thriller, der zeit- und schonungslos aufzeigt, was passiert, wenn man sich gegen die „Mächtigsten“ stellt und welche Werte dann nur noch zählen. 
Gleichzeitig lernt man Orte Londons kennen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die bildhaften Beschreibungen machen einen neugierig und die Vorstellungskraft wird durch die Worte der Autorin noch unterstützt. 

Spannend, informativ und ohne Frage ein Buch das nachwirkt.


Die Autorin:
© Victoria Tomaschko
Zoë Beck, geboren 1975, lernte Klavier und studierte Literatur. Nach diversen Film- und Theaterjobs arbeitet sie heute als Autorin und Übersetzerin. Für ihre Romane und Kurzgeschichten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis.

Weitere Bücher:

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

Kommentare

  1. Hallo,

    von der Autorin liegen noch ein paar Bücher auf meinem SUB. Vor einigen Jahren hatte ich mir da direkt mehrere bei Rebuy gekauft, weil sie interessant klangen und gerade im Sonderangebot waren. Ich glaube, es sind "Brixton Hill", "Das alte Kind" und "Das zerbrochene Fenster".

    Ich schiebe sie schon ein Weilchen vor mir her, weil wir Februar 2017 mit unserem Krimilesekreis "Schwarzblende" von Zoe Beck gelesen haben und es alle nicht mochten... Aber ich habe mir sagen lassen, das sei auch ganz anders als ihre anderen Bücher.

    Deine Rezension macht mir direkt wieder Lust darauf, doch endlich mal zu einem der Bücher zu greifen.

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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