[Rezi] #6/2017 - Vergiss den Sommer nicht
Autor: Morgan Matson
Titel: Vergiss den Sommer nicht
Originaltitel: Second Chance Summer
Genre: Jugendroman
Verlag: cbj (München)
Erschienen: 05/2013
Seiten: 477
ISBN: 978-3-570-40181-1
Titel: Vergiss den Sommer nicht
Originaltitel: Second Chance Summer
Genre: Jugendroman
Verlag: cbj (München)
Erschienen: 05/2013
Seiten: 477
ISBN: 978-3-570-40181-1
"Vorsichtig öffnete ich meine Zimmertür und spähte hinaus in den Flur."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Der Tod ist für Taylor aktuell ein ständiger Begleiter, denn ihr Vater leidet an Krebs. Aussichtslos, ohne Hoffnung auf Heilung. Daher möchte die Familie den letzten gemeinsamen Sommer in ihrem Sommerhaus verbringen. Taylor aber ist nicht wohl dabei, denn fünf Sommer zuvor hat sie dort ihre erste Liebe und ihre beste Freundin sitzen gelassen, ohne ein Wort der Erklärung. Ihrem Vater zuliebe traut sie sich an den Ort zurück. Zudem ist ja klar, dass die Teenagerproblem hinter dem traurigen Anlass der Rückkehr zurückstehen sollten. Oder darf Taylors Leben trotzdem weitergehen, auch wenn der Rest der Welt still zu stehen scheint?
Rezension/Meinung:
Was erwartet einen, wenn man sein Sommerdomizil fünf Jahre lang nicht betreten hat? Was ist in der Zeit aus den Nachbarn geworden? Und wie soll man einen Sommer genießen, der wohl der letzten mit dem eigenen Vater sein wird?
Diese Fragen muss sich Taylor stellen, als sie mit ihrer Familie nach Lake Phoenix fährt. Als sie ein Kind war, waren sie jeden Sommer hier, doch die vergangenen Jahre hatte die Zeit gefehlt. Für Taylor war das immer ein Segen gewesen, immerhin war der letzte Sommer an diesem Ort die reinste Katastrophe. Das erste Mal verliebt, in Henry, in den aber auch ihre beste Freundin verliebt war. Eine ausweglose Situation, die sie ohne ein Wort fliehen ließ.
Und nun kommt sie wieder an diesen Ort um ihrem Vater beim Sterben zu zusehen.
Schon am ersten von vielen Abenden trifft sie auf Henry, der ihr klar seine Abneigung zeigt. Es schmerzt sie, denn sie merkt schnell, dass sie noch immer Gefühle für ihn hat. Doch sie kann nicht einfach in ihr Gefühlschaos tauchen. Gerade jetzt gibt es doch wichtigeres, oder? Ihr Vater aber macht ihr schnell klar, dass es mehr als ihn gibt.
Taylor versucht sich Henry zu nähern und sich zu erklären. Doch dann steht sie auch noch vor Lucy und die Vergangenheit holt sie ein…
In „Vergiss den Sommer nicht“ taucht man in eine Welt, die voller Schmerz steckt. Herz-, Seelen- und körperlicher Schmerz bestimmen die Seiten, genau wie eine allumfassende Verlustangst.
Was muss man alles aufgeben, wenn der eigene Vater immer durchscheinender wird? Können Fehler der Vergangenheit ausgebügelt und verziehen werden?
Matson beantwortet diese Fragen einfühlsam und perfekt eingefasst in eine Jugendgeschichte, die einen emotional sehr berührt.
Der flüssige Schreibstil trägt den Leser über die Seiten an den Lake Phoenix und man verfolgt gespannt, wie Taylor das Leben und den Tod angeht.
Es entspinnt sich eine Geschichte um Liebe, Vertrauen und Vergebung, in Zeiten in denen der Tod allgegenwärtig ist. Die Erzählung gibt Halt in der schwersten Zeit des Lebens und vermittelt viele Tipps für die Verarbeitung schlimmer Augenblicke.
Auch wenn das Thema teilweise sehr hart und schonungslos angegangen wird, merkt man wie die Autorin klar machen will, dass mit dem Tod eines geliebten Menschen nicht alles endet, auch wenn es sich im ersten Moment so anfühlt. Ebenso wird darauf hingewiesen, wie sich viele Betroffene wünschen, dass deren Familien dennoch einen Weg finden, das Leben zu genießen.
Brutal ehrlich, emotional und für Leser jeden Alters ist dieses Buch geschrieben.
Ein kleiner Störfaktor war für mich lediglich, die Frage ob man mit elf Jahren schon solche tiefen Gefühle entwickeln kann, denn die Hauptprotagonisten waren im Vorlauf der Geschichte in diesem Alter.
Ich selbst hätte die Protagonisten wahrscheinlich etwas älter gemacht.
Dennoch sind die gut beschrieben und so fein mit Worten gezeichnet, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Es gibt auch ein kurzes Wiedersehen mit einer Figur des Vorgängers, was aber nicht heißt, dass man „Amy on the Summer Road“ gelesen haben muss.
Eine Familientragödie, die alte Freundschaften heilt und den Weg aus der schmerzenden Trauer weist.
Die Autorin:
Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in
New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und
sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Zurzeit lebt
sie in Los Angeles. Homepage der Autorin.
Weitere Titel:
- Dreizehn Wünsche für einen Sommer (2016)
- Amy On The Summer Road (2012)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für deinen Kommentar!
❢ Hinweis ❢ Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.