[Verfilmung] Ein ganzes halbes Jahr

Darsteller: Emilia Clarke, Sam Claflin, Janet McTeer, Charles Dance
Regisseur: Thea Sharrock
FSK: 12 Jahre
Kinostart Deutschland: 23. Juni 2016
Länge: 110 Minuten

Offizielle Inhaltsangabe des Films:
In der Buchverfilmung Ein ganzes halbes Jahr landet der reiche Geschäftsmann Will Traynor (Sam Claflin) nach einem Motorradunfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl und verliert seinen Lebensmut. Weder seine Freunde noch seine Eltern und sein persönlicher Pfleger (Stephen Peacocke) können ihn aus dem Loch der Depression ziehen, in das er nach dem Unfall gefallen ist. Louisa Clark (Emilia Clarke) hingegen stammt aus einfachen Verhältnissen, hält sich und ihre Familie nur mit Müh und Not finanziell über Wasser und sucht dringend einen neuen Job. Sie weiß nicht mehr, ob sie noch etwas für ihren festen Freund Patrick (Matthew Lewis) empfindet. Als Lou und Will sich begegnen, treffen zwei Welten aufeinander. Zwischen beiden entwickelt sich eine Freundschaft und Lou macht es sich zur Aufgabe, Will zu beweisen, dass sein Leben auch im Rollstuhl immer noch lebenswert ist.

Meine Rezension zum Buch: "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes

Meine Meinung:
Vor drei Jahren wurde das damalige Jahreshighlight „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes veröffentlicht. Mich konnte dieses Buch von Anfang an fesseln und begeistern.
Nun habe ich - beängstigt und skeptisch ob denn eine gute Umsetzung erfolgt sein kann - den Film gesehen und lege ihn auch den Lesern der Geschichte ans Herz.

Wie im Buch lernt man erst einmal den Will kennen, der einst jeden Moment genoss um zu reisen und seine freie Zeit mit Abenteuern zu füllen. Geschäftsmann durch und durch, mit einer hübschen Partnerin. Der Schnitt der Geschichte folgt kurz darauf, als Will verunglückt.
Die Szenerie schwenkt um in ein kleines Café und man kann die ersten Blicke auf Lou werfen. Vorher kann man erkennen, wie klein eigentlich der Ort ist, an dem die Geschichte spielt. Es gibt zunächst keine Erklärungen oder ähnliches und man muss mit ansehen wie die sympathische Figur Lous ihren Job verliert. Schon da fällt auf, dass die Autorin und die Drehbuchautoren den im Buch nicht ganz so extrem wirkenden Kleidungsstil gut umgesetzt haben und den Film hindurch erlebt man die verschiedensten Kombinationen an Farben und Mustern. Ab und an wirkt es schon sehr extrem, aber es passt einfach perfekt zu Lous Persönlichkeit.
Patrick, Lous Freund ist wie man ihn sich vorgestellt hat, irgendwie gar nicht so herzlich wie sie es verdient hätte und immer nur auf sein Laufen und Sport konzentriert. Das hat regelrecht dazu geführt, dass man während des Films immer wieder die Augen verdrehen musste, wenn er auf der Leinwand erschien.
Auch die Familie ist ein einziges Chaos, aber genau so habe ich sie mir nach dem Buch vorgestellt. Wenngleich ich mir etwas mehr Szenen gemeinsam mit der Schwester gewünscht hätte.

Als die beiden Hauptfiguren aufeinander treffen, sieht man direkt, dass die Auswahl der Schauspieler ziemlich perfekt getroffen wurde. Sie können fast nicht unterschiedlicher sein, unterschwellig aber spürt man direkt eine Verbindung.
Mich konnte diese Verfilmung direkt catchen, auch wenn natürlich einiges gekürzt wurde.
Im Großen und Ganzen ist vieles wie im Buch und man erkennt die Verbindungen.

Lediglich das Ende unterscheidet sich von dem in dem Buch. (Wo ich hier natürlich nichts zu verraten werde.)
Ein gelungener Film, der eine emotionale Achterbahn ist. Man möchte lachen, schmunzeln, ist betrübt und verdrückt Tränen.

Die Auswahl der Schauspieler ist, wie oben schon genannt, einfach gut. Emilia Clarke kann ihr Gesicht den Emotionen so stark anpassen und man kann darin jedes kleinste Gefühl lesen. Für diesen Film ein wichtiger Punkt. Auch dass die Schauspielerin kein dürres Mädchen ist, fand ich sehr gut. Sie wirkt total normal und leicht verrückt, einfach sympathisch. Sie hat auch in diesem Film nicht viel mit ihrer verkörperten Figur in „Game of Thrones“ gemeinsam und wirkt unschuldig und zurückhaltend.
Sam Claflin kennt der ein oder andere aus der Verfilmung der „Tribute von Panem“. Da hat er eine komplett andere Rolle als Finnick. Ich denke es war nicht immer leicht bei den Dreharbeiten kaum eine Regung zeigen zu können. Dafür hat er dies sehr gut gespielt und man hat ihm die Rolle gut abgekauft.
Auch die anderen Schauspieler haben ihre Rollen gut übernommen. Lediglich Wills Vater kam für mich nicht zu hundert Prozent rüber bzw hielt sich sehr im Hintergrund.

Das zentrale Thema der Sterbehilfe ist natürlich auch hier sehr präsent, meiner Meinung nach war dies aber im Buch viel intensiver beschrieben und man bekam viele Infos. Im Film wird lediglich angedeutet, dass er in die Schweiz will. Wer sich mit dem Thema noch nicht befasst hat und vielleicht nicht viel darüber weiß, wird am Ende vielleicht etwas verwundert sein.

„Ein ganzes halbes Jahr“ wurde meinem Empfinden nach gut umgesetzt und auch wenn einige Dinge nur leicht angedeutet werden, weiß man direkt wie es gemeint ist. Dennoch hoffe ich nicht, dass die Fortsetzung verfilmt wird, denn ich denke dieser Film hat so ein gutes Ende gefunden, dass nicht noch künstlich verlängert werden muss.

Ein emotionaler Film, der niemanden kalt lässt und das Herz einerseits schwer werden lässt, aber auf der anderen Seite eine Leichtigkeit mit sich trägt, die trotz des harten Themas auf die Zuschauer übertragen werden soll. Taschentücher werden definitiv gebraucht.

Soundtrack:
  • Numb von Max Jury
  • Happy With Me von HOLYCHILD
  • Unsteady (Erich Lee Gravity Remix) von X Ambassadors
  • Till The End von Jessie Ware
  • The Sound von The 1975
  • Surprise Yourself von Jack Garratt
  • Don't Forget About Me von Cloves
  • Photograph von Ed Sheeran
  • Not Today von Imagine Dragons


 

Kommentare

  1. Hallo Lesefee,
    ich habe das Buch geliebt und gerade deswegen bin ich sehr gespannt, wie die Verfilmung auf mich wirken wird.
    Sobald meine `Kinobegleitung´ aus dem Urlaub zurück ist, wollen wir ihn uns anschauen. Ich freue mich darauf.
    Danke für dein Einblick. ;-)
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich dir.
    Hibi

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