[Rezi] #21/2016 - Er hat mich umgebracht
Autor: Sandra Kobusch
Titel: Er hat mich umgebracht
Genre: Mystery Thriller
Verlag: Telescope (Mildenau)
Erschienen: 11/15
Seiten: 235
ISBN: 978-3-95915-012-5
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Titel: Er hat mich umgebracht
Genre: Mystery Thriller
Verlag: Telescope (Mildenau)
Erschienen: 11/15
Seiten: 235
ISBN: 978-3-95915-012-5
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"Er bemühte sich nicht einmal, leise zu sein."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Luna Kaup ist Mitte Zwanzig und konzentriert sich auf ihre
Arbeit als Mitarbeiterin in einer Buchhandlung. Als sie eines morgens zur
Zeitung greift und ein dort bekanntes Gesicht entdeckt bricht eine
langvergessene Erinnerung über sie ein: Jahre zuvor träumte sie von einem Mord
und konnte ihn haarklein beschreiben. Die Tote auf dem Bild des
Zeitungsartikels ist genau die Frau, deren Mord sie damals sah. Angst bricht
über Luna zusammen, denn in ihren Träumen wollte der Mörder auch sie töten. Doch
wie konnte sie Jahre zuvor diesen Mord voraussehen? Die Albträume von damals
holen sie ein...
Rezension/Meinung:
Ein Kind ist für viele Eltern das größte Glück, das sie sich
vorstellen können. So geht es auch den Kaup’s, die mit Luna ein fröhliches und
aufgewecktes Mädchen großziehen. Dies ändert sich erst, als Luna einen Albtraum
hat, der sie nicht mehr loslässt und ihr sonst so unbedarftes Lächeln von den
Lippen wischt: sie beobachtet im Traum den Mord an einer jungen Frau. Jede Einzelheit
kann sie berichten. Ihre Angst wird noch größer, als sie Nächte später davon
träumt, dass genau der Mann sie ebenfalls töten will. Ihre Eltern wissen nicht
weiter und gehen in ihrer Verzweiflung mit Luna zu einem Therapeuten, der ihre
Träume verändert und sie wenigstens halbwegs wieder strahlen lässt.
Doch zwanzig Jahre später holen Luna die vertuschten
Erinnerungen wieder ein und erneut überfällt sie eine körperliche Starre. Damit
sie nicht hilflos ist, wenn sie dem Mörder gegenübersteht, lässt sie sich in
Selbstverteidigung und Kampfkunst ausbilden. Dabei erkennt sie zum ersten Mal,
was ihr bis dato im Leben gefehlt hat: die Liebe. Angst aber ist ihr Begleiter
und verwehrt ihr das Glück mit Alex.
Was Luna nicht weiß: die damalige Therapeutin hat ebenfalls
von dem Mord gehört und eine Verbindung zu Luna gezogen, die den Mörder auf
Lunas Spur bringt…
„Er hat mich umgebracht“ eine kurze und spannende
Geschichte, die tolle Ansätze beinhaltet, aber noch den ein oder anderen
nötigen Tiefgang vermissen lässt. Die Geschichte nimmt den Leser von der ersten
Seite direkt an mit, weil man unglaublich gefesselt ist, ob der Tatsache, dass
ein kleines Mädchen solche Träume haben muss und man sich fragt ob sie wirklich
irgendwann zur Realität wird.
Zwei Dinge haben dazu geführt, dass ich nicht volle fünf
Bewertungspunkte vergebe. Zunächst konnte ich mich mir nicht vorstellen, dass
ein Therapeut ein Kind behandelt ohne es danach weiterhin unter Beobachtung
behalten zu können. Die Folgen sind nicht kalkulierbar und eigentlich sollte es
noch weiter unter Beobachtung stehen.
Zudem fand ich es schade, dass die Eltern im ersten Teil
einen natürlich sehr hohen Stellenwert haben, dann aber im weiteren Verlauf
kaum ein Wort über sie verloren wird. Zumal sie ja auch um ihre Tochter Angst
haben sollten.
Abgesehen von diesen Punkten finde ich die Geschichte sehr
gelungen. Man merkt, dass der Protagonistin etwas auf der Seele liegt, dass sie
selbst lange nicht definieren kann, der Leser aber schon direkt nachspüren
kann. Die zarte aber immer wieder hinausschiebende Liebesanwandlungen machen
die Geschichte dann rund.
Gleichzeitig erhält man Einblick in die Ermittlungen und
bemerkt wie die Fäden aufeinander zu laufen
und die Geschichte komplettieren. So ergibt sich eine gut unterhaltende
Geschichte.
Dem Schreibstil fehlt es an der ein oder andere Stelle an
Tiefgang, womit nicht die leicht kühle Art der Hauptprotagonistin gemeint ist.
Dies passt nämlich sehr gut zu der Vergangenheit und lässt sich nachempfinden.
Dennoch erwartet man hin und wieder mehr Worte für mehr Erklärungen. Dies würde
natürlich auch die Seitenzahl anheben und so noch ein paar mehr spannenden
Augenblicke beinhalten.
Ein kurzer Thriller mit einer recht neuen Vorstellung von
Erlebnissen, welche neugierig auf mehr macht und hoffen lässt noch mehr von der
Autorin lesen zu können.
Ich bedanke mich herzlich bei der Autorin für das Rezensionsexemplar.
Die Autorin:
Sandra Kobusch wurde 1977 in Lettland, in dem kleinen Dorf Baltinava
geboren. 1995 absolvierte sie ihr Abitur und machte eine Ausbildung zur
Konditorin in Riga. Im Dezember 1999 fuhr sie als Au-pair nach
Deutschland, um bei einem alleinstehenden Vater auf seinen Sohn und
seine Drillingsmädchen aufzupassen. Mit der Zeit entwickelte sich
zwischen ihrem Arbeitgeber und ihr Liebe. Als sie wieder in Lettland
war, holte der Vater das Einverständnis seiner Kinder und brachte seine
Liebe zurück nach Deutschland. Die beiden heirateten und zwei Jahre
später wurde die Familie um Zwillingsmädchen reicher. Seit 16 Jahren ist
nun die Lebkuchenstadt Borgholzhausen ihr Zuhause. Ihre Kinder sind
groß geworden und sie entdeckte ihre Leidenschaft für das Schreiben.
Weitere Bücher:
(bisher keine weiteren Veröffentlichungen)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.
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