[Rezi] #1/2016 - Die Achse meiner Welt
Autor: Dani Atkins
Titel: Die Achse meiner Welt
Originaltitel: Fractured
Genre: Roman
Verlag: Knaur (München)
Erschienen: 08/2014
Seiten: 320 S.
ISBN: 978-3-426-51539-6
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Titel: Die Achse meiner Welt
Originaltitel: Fractured
Genre: Roman
Verlag: Knaur (München)
Erschienen: 08/2014
Seiten: 320 S.
ISBN: 978-3-426-51539-6
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"Mein erstes Leben endete an einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Es ist der letzte Abend, den die Clique
um Rachel, gemeinsam verbringen wird. Schon am nächsten Tag, werden
einige die Heimat verlassen, um die ersten Steine für ihre Zukunft
zu legen. Doch der Abend ändert alles. Niemand wird seine Pläne so
umsetzen können, wie geplant und insbesondere Rachel, wird keinen
Weg einschlagen, der ihr Glück beschert. Sie gibt alles auf und lebt
in die Jahre hinein, von Selbstmitleid zerfressen. Jahre später hat sie einen Unfall und
als sie im Krankenhaus erwacht ist sie überrascht, denn es scheint
alle nie passiert zu sein. Sie kann es nicht glauben, aber plötzlich
scheint alles zu sein, wie es damals geplant war. Doch bedeutet das
wirklich Glück?
Rezension/Meinung:
Durch einen Unfall verliert Rachel, am
letzten Abend mit ihrer Clique, ihren besten Freund Jimmy. Zudem ist
sie nun lebenslang gezeichnet durch eine Narbe, die ihr Gesicht
überzieht.
Die zuvor so aufgeschlossene Rachel wird dadurch zu einer
Schnecke, die sich lieber zurückzieht und alle alten Verbindungen
abbricht. Sie trennt sich von ihrem langjährigen Freund Matt, der
schnell Trost bei einer Anderen findet, und macht sich auch keine
Hoffnung ihren Wunschberuf jemals wirklich auszuüben. Auch kann sie
ihrem Vater nicht zusehen, wie er langsam vom Krebs zerfressen wird.
Erst als ihre besten Freundin Sarah heiratet, traut sie sich wieder
zurück in ihre Vergangenheit und trifft dort auch auf ihre alten
Freunde. Die Vergangenheit holt sie an diesem Abend schnell wieder
ein und ihr bleibt nur wieder die Flucht nach vorne. Diese aber
verwickelt sie in einen Unfall, der sie ins Krankenhaus bringt.
Als sie dort wieder erwacht, scheint
nichts mehr wie es war: Jimmy sitzt am Bett und ist alles andere als
tot. Sie ist mit Matt verlobt und ihr Vater ist kerngesund. Rachel
will nicht glauben, dass dies die Realität ist und versucht alle
anderen von ihrer zu überzeugen, sucht mir ihnen alte Orte auf. Doch warum eigentlich? Es scheint
doch alles genau so, wie sie es sich immer erträumt hat?! Schnell
erkennt sie, dass es ganz andere Wünsche sind, die sie schon damals
hatte und nur schwerlich akzeptiert sie die Realität.
Es ist das Glück von Rachel, dass dem
Buch eine Wende gibt. Denn je mehr positive Erlebnisse sie hat, desto
öfters wird die Geschichte plötzlich durch einen anderen
Blickwinkel unterbrochen und dieser unterscheidet sich stark von den
Erzählungen Rachels.
Die Stimmung kippt komplett und wer
sich zuvor voller Freude auf ein Happy End stürzen wollte, muss der
schmerzlichen Wahrheit ins Gesicht blicken.
„Die Achse meiner Welt“ ist meiner
Meinung nach ein wunderbares Debüt, dass man trotz mancher
Verwirrung auf sich wirken lassen und darin die Besonderheit erkennen
sollte.
Oftmals habe ich gelesen, dass die
Protagonisten ohne Tiefe beschrieben wurden oder auch viel zu
klischeehaft seien. Ich finde es ist jedem eine eigene Persönlichkeit
zugeschrieben worden, die einfach deutlich macht, wie einzigartig
diese Personen sind. Sicherlich scheint alles die perfekte Welt zu
spiegeln, aber dies passiert erst nach dem Unfall und dies alles ist
doch mehr Traum als Realität und da kann man den Figuren auch gut
und gerne nur ihre besten Eigenschaften zuschreiben um die Intensität
zu verstärken. Denn genau diese Intensität schafft es einen mit
sich zu reißen und im Meer zu verschlucken, wobei man doch gerade
noch auf den Wolken mit den Protagonisten flog.
Wunderbar einfühlsam erzählt Atkins
diese Geschichte und müht sich nicht mit übertrieben vielen Worten.
Sie schafft es einen wunderbaren Roman zu formen, der erst schlaff
vor einem liegt um immer weiter zu seiner vollkommenen Form zu
gelangen, bis er am Ende in tausende Stücke zerplatzt. Genauso
bleibt auch der Leser zurück, denn wo gerade noch Freude war,
herrscht plötzlich nur noch bedrückte Stille und Trauer.
Ich konnte mich wegen des Endes gar
nicht mehr einkriegen und war lange in gedanklicher Diskussion mit
mir selbst, ob mir diese Geschichte wirklich gefällt oder ich
einfach nur enttäuscht sein soll, weil alles anders kommt als man
denkt. Aber ich habe für mich erkannt, dass die Geschichte dennoch
einen so wunderbaren Zauber enthält und nun mal auch Geschichten
ohne Happy End, wenn auch nur eine Zeit lang, wunderbar sein können.
Diese Buch ist jedem zu empfehlen, der
wieder einmal eine Gefühlsachterbahn betreten und diese
wirklich bis zum Ende fahren möchte.
Ein Roman, emotional und aufwühlen,
der einem die Fragen des Lebens stellt und, auch wenn nur versteckt,
die Fragen des Todes, die man sich so ungern stellen möchte, welche sich aber jeder stellen sollte.
Die Autorin:
Weitere Bücher:
- Die Nacht schreibt uns neu (2015)
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenJetzt sind mir im nachweihnachtlichen Zuckerwahn die Namen durcheinander gekommen. :-S
AntwortenLöschenJedenfalls, schön, dass es dir so gut gefallen hat. Bei dem Buch bin ich mir einfach nicht sicher, vielleicht passt es mal.
Liebe Grüße,
Nicole