[Rezi] #3/2019 - Blind Walk

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Autor: Patricia Schröder
Titel: Blind Walk
Genre: Jugendthriller
Verlag: Coppenrath (Münster)
Erschienen:
06/2014
Seiten: 446
ISBN: 978-3-649-61749-5

"Es war nicht okay, dass ich meine Mutter angelogen habe."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Um der Alltäglichkeit zu entkommen, nimmt Lida mit ihrem Freund Jesper an einem „Blind Walk“ teil. Die Teilnehmer, werden an einem fremden Ort ausgesetzt und müssen ihren Weg zurück in die Zivilisation finden. Als die beiden aber mit mehreren Fremden irgendwo in einem Wald ausgesetzt werden, ahnt noch niemand von ihnen, dass dieser „Blind Walk“ ein abgekartetes Spiel ist und nicht jeder wieder den Weg zurück finden wird...

Rezension/Meinung:
Nicht allein der Klappentext zu dieser Geschichte machte mich neugierig auf das Buch. Die Vorstellung an so einem Event teilzunehmen klang verlockend und mich interessierte die Umsetzung eines solchen. Das natürlich nicht alles so passieren würde, wie sich die Teilnehmer das vorstellten war klar, denn sonst wäre es kein Buch wert.
Der Einstieg in diese Geschichte hat mir gut gefallen und auch wenn man kurzzeitig einer kleinen Beziehungskrise beiwohnt, die aber somit die Verbindung zwischen Jesper und Lida deutlich macht, kann man sich neugierig auf das vorbereiten was kommen soll. Und auch wenn man die Protagonisten noch nicht richtig einschätzen kann, merkt man doch, dass Jesper irgendetwas verheimlicht. Die ganze Geschichte über hat man das Gefühl keinem, außer Lida, so richtig trauen zu können. Wo sie manchmal etwas unbedarft wirkt, haben die anderen Figuren Angewohnheiten zugeschrieben bekommen, die jeden verdächtig und undurchsichtig machen.
So folgt man der Truppe Fremder, die schon nach wenigen Seiten die erste Konsequenz dieses Ausflugs entdecken, die alles andere als positiv ist.
Zwischendurch hat die Autorin dann Kapitel eingefügt, die erst einmal keinen Sinn ergeben. Sie haben nichts mit der Truppe im Wald zu tun, sondern spielen sich in einem Krankenhaus ab. Es geht um einen Jungen, der nicht mehr in seinem Körper ist, da er einen schweren Unfall hat.

Bis dahin fand ich die Geschichte sehr spannend und auch die Abschnitte, die sich nach und nach lichten, so dass man sie besser zuordnen kann, sind so geschrieben, dass man neugierig bleibt, und man wissen möchte was denn passiert ist.
Als dann aber plötzlich auch Lida in eine Art Zwischenwelt gerät, wurde ich langsam etwas skeptisch, ob diese Geschichte etwas für mich ist.
Immer mehr häuften sich die Momente in denen ich nicht ganz überzeugt war. Da dieses Buch als Jugendbuch deklariert ist, denke ich, dass Lesern des Alters diese mystische Ader gefallen könnte. Auch ich finde dies immer sehr interessant – leider aber wurde es mir mit der Zeit etwas zu abwegig. Die Grundgeschichte aber fand ich sehr spannend, denn auch ich wollte unbedingt wissen, was wirklich dort passiert ist. Wahrscheinlich hätte man die Geschichte auch ohne die „übersinnlichen“ Aspekte zu Ende bringen können und damit einen guten Thriller geschrieben.

Ohne Frage, ist die Geschichte spannend geschrieben und die Ausarbeitung der einzelnen Figuren gut gelungen. Daher lege ich sie auch jedem Interessierten ans Herz, der gerne Bücher liest, die auch eine abstraktere Note in sich haben. Wer aber eher dem folgen will, was man als Leser klarer nachvollziehen kann, der wird nicht ganz überzeugt sein.


Die Autorin:
© Patricia Schröder
Patricia Schröder, 1960 geboren, lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und einer Handvoll Tieren auf Eiderstedt, wo sie als freie Autorin arbeitet. Sie begann mit Rundfunkessays, später kamen Texte für Anthologien dazu. Inzwischen sind von ihr zahlreiche Kinder- und Jugendromane veröffentlicht und in andere Sprachen übersetzt worden.

Weitere Jugendbuchtitel (Auswahl):

Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage. 
 

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