[Rezi] #15/2016 - Romeo & Romy
Autor: Andreas Izquerido
Titel: Romeo & Romy
Genre: Roman
Verlag: Insel Verlag (Berlin)
Erschienen: 04/16
Seiten: 487
ISBN: 978-3-458-36141-1
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Titel: Romeo & Romy
Genre: Roman
Verlag: Insel Verlag (Berlin)
Erschienen: 04/16
Seiten: 487
ISBN: 978-3-458-36141-1
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"Es würde Tote geben, so viel stand fest."
(1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung:
Romy ist Souffleuse und arbeitet in einem großen Theater in Berlin. Während der Premiere muss sie erfahren, dass ihre Oma gestorben ist und reist nach Großzerlitsch, wo sie selbst aufgewachsen ist. Dort zerfließt sie in Trauer und Selbstmitleid und nimmt ihren Platz im Dorf der „Alten“ ein. Doch irgendetwas stimmt mit den Bewohnern nicht. Um alle aus ihrem alten Trott zu reißen, hat sie die Idee ein Theater zu bauen. Die Skepsis ist groß, doch als Romy eine Werbeikone ins Dorf holt, kommt wieder Lebenslust in die Bewohner…
Romy ist Souffleuse und arbeitet in einem großen Theater in Berlin. Während der Premiere muss sie erfahren, dass ihre Oma gestorben ist und reist nach Großzerlitsch, wo sie selbst aufgewachsen ist. Dort zerfließt sie in Trauer und Selbstmitleid und nimmt ihren Platz im Dorf der „Alten“ ein. Doch irgendetwas stimmt mit den Bewohnern nicht. Um alle aus ihrem alten Trott zu reißen, hat sie die Idee ein Theater zu bauen. Die Skepsis ist groß, doch als Romy eine Werbeikone ins Dorf holt, kommt wieder Lebenslust in die Bewohner…
Rezension/Meinung:
Als Souffleuse geht Romy in ihrem Job auf, auch wenn sie
einst Schauspielerin werden wollte. Aktuell souffliert sie in dem weltbekannten
Stück Romeo und Julia und hofft immer noch eines Tages wieder auf der Bühne zu
stehen. In ihrem Team ist auch Ben, der Romeo spielt. Ein Aufreißer und
Frauenheld, der auch ihr schöne Augen macht, denen sie aber nicht traut. Sie
muss während der Premiere erfahren das ihre Oma Lene gestorben ist und da sie
ihre einzige Verwandte ist, zerbricht etwas in ihr. Sie macht sich auf in ihre
alte Heimat Großzerlitsch. Das kleine Dorf hat nicht mehr viele Einwohner und
die da sind, sind einiges älter als Romy selbst. Die Bewohner scheinen
auszusterben. Romy aber kann das nicht mit ansehen und will ihre alte Heimat
retten. So kommt ihr die verrückte Idee ein Theater zu bauen. Erst wollen die
Einwohner nichts davon wissen, doch nach und nach zieht der Zusammenhalt ein.
Als sie dann noch den „schönen Ben“ aus der Werbung ins Dorf holt, scheint auch
für sie selbst etwas Glück einzuziehen…
„Romeo und Romy“ beinhaltet viel mehr als der Klappentext
erahnen lässt. Danach erwartet der Leser eine sanfte Geschichte in der eine
junge Frau ihr Glück findet. Auch wenn dies ein Teil der Geschichte ist, gibt
es noch einiges mehr zu erlesen.
Der Autor packt in diesen Roman Verzweiflung über Jobverlust
und Einsamkeit, Sehnsucht nach der großen Liebe, Angst vor zu viel Nähe,
Enttäuschung und freudige Überraschungen.
Wer den Worten in das
Dorf folgt, wird sich zunächst einer schrulligen, eingefahrenen Gruppe „Alter“
gegenübersehen, die genau wissen, dass das Dorf aussterben wird. Gleichzeitig
aber kommt die betrübte Romy an und versucht den Leuten wieder Leben einzuhauchen.
Sie will nicht akzeptieren, dass es mit dem Dorf zu Ende geht. Selbst aber
igelt sie sich ein, denn sie hat keine Hoffnung mehr für ihre Zukunft.
Die Geschichte aber ist viel mehr als das aufwecken einer
müden Truppe. Hier geht es um Familienzusammenhalt, Vertrauen gewinnen und
einer Idee, die ungeahnte Wellen schlägt.
Der Schreibstil ist toll und so unterschiedlich, dass man
dadurch die Gefühlsschwankungen der Bewohner und Romy zu spüren scheint. Mal
liest man fast poetische Wortfindungen, die bildhaft Umgebung und Geschehen
beschreiben; dann ist die Erzählung in Teilen wieder recht leichtfüßig und
einfach zu verfolgen, da es nur an der Oberfläche kratzt. Aber auch eine
schrullige Art des Geschriebenen lässt sich in Bezug auf die „Alten“
wiederfinden. Diese Abwechslung lässt die Geschichte nicht langweilig werden.
Jeder Bewohner des Dorfes wird gut beleuchtet.
Angewohnheiten werden ihnen zugeschrieben so individuell zugeschnitten, dass
man sich die Personen gut vorstellen kann. Trotz der Menge an Personen kommt
man nicht durcheinander und weiß immer wer gemeint ist. Besonders gut herausgearbeitet
sind die beiden Hauptfiguren und das nicht nur mit ihren guten Eigenschaften.
Ob der so entstehende Bau eines Theaters wie beschrieben
funktionieren kann ist eher fraglich, aber dieser Teil der Geschichte ist das
wichtigste Glied. Daher fand ich lediglich den Teil mit dem Baubeamten
unrealistisch. Dem Gesamtbild tut dies aber keinen Abbruch und man fühlt sich
in dem Roman einfach wohl.
Eine schöne Geschichte mit einer feinen Note im herben
Kessel, die den Geschmack komplett verändert.
Der Autor:

Homepage des Autors.
Weitere Bücher (Auswahl):
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.
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