[Rezi] Der Wald der tausend Augen

Autor: Carrie Ryan
Titel: Der Wald der tausend Augen
Originaltitel: The forest of hands an teeth
Genre: Roman, Dystopie
Verlag: Heyne (München)
 Erscheinungsjahr: 2012 (Tb.)
Seiten: 399 S.
ISBN: 978-3-453-52961-8

"Meine Mutter hat mir immer vom Meer erzählt."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Mary´s Welt ist klein. Das Dorf in dem sie aufgewachsen ist ist eingezäunt und jeder kennt jeden. Täglich wird sie mit der Angst konfrontiert den Tag nicht zu überleben oder jemanden zu verlieren, denn sie liebt. Denn der Zaun ist da um die Ungeweihten am Eindringen zu hindern. Diese Untoten bewegen sich im Wald der das Dorf umgibt: dem Wald der tausend Augen.
Als Marys Mutter ihnen zum Opfer fällt und sie die Schuld trägt, wird sie von ihrem Bruder verstoßen. Sie muss sich in die Obhut der Schwesternschaft begeben und schnell wird ihr klar, dass es mehr gibt als das was die Gläubigen ihnen zu wissen geben...









Rezension/Meinung:
Es war nur ein Zufall, dass ich diese Buch plötzlich in meinem SuB hatte. Eigentlich war es als Wichtelgeschenk gedacht, wegen des schlechten Zustands aber entschied ich mich dagegen und stellte es mit selbst ins Regal.
Wie ich nach Beendigung ganz klar sagen kann, eine gute Entscheidung.

Als Fan von "The Walking Dead" hatte ich zu Beginn immer wieder diese Geschichte vor Augen und erwartete Ähnlichkeiten und Verbindungen. Carrie Ryan aber hat eine ganz andere Welt der "Untoten" erschaffen.
In "Der Wald der tausend Augen" ist die Gefahr zwar auch groß, jeder Zeit von einem Ungeweihten erwischt zu werden und sich ihn einen von ihnen zu wandeln, der Rest der Geschichte baut sich aber komplett anders auf.
Der Leser findet sich in einem Dorf wieder, das mitten in einem Wald steht. Die Bewohner sind eingezäunt von einer Art Maschendrahtzaun. Geht man an diesem entlang kommen aus dem Wald sogleich einige Ungeweihte und versuchen mit ihren stumpfen Sinnen ihre Finger nach den Lebenden zu strecken. Daher ist es wichtig immer genügend Abstand zum Zaun zu wahren.
Auch Mary weiß das, denn sie ist mit dieser Lektion aufgewachsen. Doch kennt sie ebens die Geschichten vom Meer, die ihre Mutter ihr auch schon von klein an erzählt hat. Ein Meer mit Wasser soweit das Auge reicht, eine unglaubliche Vorstellung, die Mary daher auch niemand glaubt. Aber genau diese Geschichten lassen sie leben und sie hofft eines Tages die Weite des Meeres mit den eigenen Augen sehen zu können.

An dem Tag an dem die Geschichte beginnt überschlagen sich die Ereignisse. Harry, einer von Marys Freunden seit Kindertagen, hält um ihre Hand an - was hier aber nicht viel mit Liebe zu tun hat. Gleichzeitig muss sie erfahren, dass ihre Mutter gebissen worden ist und sich verwandelt wird. Für sr bricht eine Welt zusammen und ab diesem Zeitpunkt steht sie alleine da.
Um an dem Leben im Dorf teilhaben zu können, bleibt ihr nichts anderes übrig sich der Schwesternschaft anzuschließen. Sie sind diejenigen, die den Dorfbewohnern Regeln vorgeben und  die Geschichten aufrecht erhalten, dass es keinen Ausweg aus dem Dorf gibt.
Mary aber begegnet in dem Münster eines Tages einer Fremden und ihr ist klar, es muss einen Weg von diesem Ort geben.
An diesem Ort verliebt sie sich auch in Travis, Harrys Bruder, und kann ihrer Sehnsucht keinen Einhalt mehr gebieten.

Als sie dem Geheimnis des Dorfes und den Toren in dem Zaun immer näher kommt, passiert das unglaubliche: Das Dorf wird überrannt und für sie und weitere gibt es keine Zuflucht mehr. Der einzige Rettungsweg ist der Weg hinter einem der Tore des Zauns. Ein Ort den sie niemals betreten durften.
Mit brechen dieser Regel beginnt für die Überlebenden eine Wanderung, die sie an framde Orte führt, Verluste mit sich bringt und zumindest kurzzeitig die Liebe aufblühen lässt.
Für Mary aber kann nicht einmal ihre Liebe zu Travis ihre Sehnsucht zum Meer abstellen und während die anderen versuchen ihr diese Geschichten aus dem Kopf zu schlagen, macht sie sich alleine auf den gefährlichen Weg um den Ort ihrer Träume zu finden.

"Der Wald der tausend Augen" hat es gleich von der ersten Seite an geschafft mich in seinen Bann zu ziehen. Es stürzen so viele Fragen auf einen ein, und am liebsten möchte man gleich alle Antworten auf einmal wissen.
Wie kann ein Dorf mitten in einem Wald entstehen? Und das ohne irgendwelche Anbindungen? Was steckt hinter den Lügen der Schwesternschaft? Und gibt es das Meer in dieser Geschichte noch?

Eine rasante und gefährliche Reise durch einen Wald, der grausige Gestalten beherbergt, aber so beschrieben ist, dass man sich vorstellen kann, wie diese unglaubliche Geschichte sich in die Realität wandelt.
Nach Beendigung habe ich immer noch einige Fragen, daher bin ich auch sehr gespannt auf den zweiten Teil der Reihe.
Die Figuren an sich werden nicht im Detail beschrieben, dennoch kann man sie sich gut vorstellen und bekommt ein Gefühl dafür wie sie sich zueinander verhalten.

Wer sich für unsere Zukunft und Dystopien mag, wird sich in dieser Geschichte wohl fühlen, die viele verschiedene Elemente beinhaltet. Der Schreibstil der Autorin gefiel mit gleich und bleibt stetig in einem Fluss, dem man ohne Angst folgt.
Ein Buch das einen auch nach der letzten Seite nicht loslässt und das eine hoffentlich ebenso mitreißende Fortsetzung findet.


Cover/Titel:
Der Titel könnte nicht passender sein und bezieht sich auf die Ungeweihten, die ihren Weg durch den Wald gehen. Das Cover gefällt mir auch sehr gut. Leider kann man nicht hundertprozentig zuordnen, wer die Person sein soll, da die Beschreibungen der Personen selbst in der Geschichte recht oberflächig gehalten sind. Da Mary die Hauptprotagonistin würde ich dies aber ihr zuschreiben.

Die Autorin:
Carrie Ryan wurde in Greenville, South Carolina, geboren. Nach einem Jurastudium arbeitete sie als Staatsanwältin, bevor sie ihre eigene Anwaltpraxis gründete. In ihrer Freizeit schreibt sie und hat jetzt ihr viel beachtetes Debüt "The Forest - Wald der tausend Augen" veröffentlicht. Sie lebt mit ihrem Freund und zwei fetten Katzen in Charlotte, North Carolina.

Weitere Bücher:
  • Die Stadt der tausend Schatten (2013)
  • Das Meer der tausend Seelen (2012)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

 

Kommentare

  1. Das klingt ja toll :)
    Ich werd die Bücher der Autorin mal im Auge behalten.

    Schöne Rezi!

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  2. Schön, dass es dir gefallen hat und dass du auch findest, dass "Wald der tausend Augen" kaum Parallelen zu "The Walking Dead" aufweist (ich mag die Serie auch sehr!!!). Ich bin gespannt, was du zum zweiten Band sagst, ich fand ihn ja ein wenig schwacher, aber nicht minder spannend und toll zu lesen! Da der dritte Teil nur als ebook rausgekommen ist, habe ich ihn noch nciht gelesen, aber schon auf meinen Kindle geladen. ;)

    LG
    Kathi

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