[Rezi] Bitter Love

Autor: Jennifer Brown
Titel: Bitter Love
Originaltitel: Bitter End
Genre: Roman
Verlag: dtv (München)
 Erscheinungsjahr: 2012
Seiten: 406 S.
ISBN: 978-3-423-76048-5

"Es gab ein Wort, das wirklich passte auf meine beste Freundin Bethany: hartnäckig."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Die erste richtige Liebe sollte etwas Besonderes sein. So sieht es auch Alex, als sie sich in Cole verliebt und daher ist es für sie selbstverständlich, das sie jede freie Minute mit ihm verbringt. Dabei vernachlässigt sie aber ihre zwei besten Freunde, die schon bald nicht mehr versuchen sie zu kontaktieren. Dabei braucht sie sie doch gerade jetzt, denn Cole ist nicht immer der liebenswerte junge Mann. Ab und an verliert er die Kontrolle und Alex muss ihre Wunden selbst versorgen - wird sie den Mut aufbringen, jemandem die Wahrheit zu sagen?









Rezension/Meinung:
"Bitter Love" beinhaltet ein Thema, das sich jeder zu Herzen nehmen sollte. Denn auch wenn oft totgeschwiegen, kommt es öfters vor als man manchmal ahnt.
Jennifer Brown spricht in diesem Buch das Thema Gewalt in Beziehungen an. Der Rahmen ist eine Geschichte um ein Mädchen, dass sich das erste Mal Hals über Kopf verliebt und dabei alles andere um sich aufgibt.

Für Alex gibt es nichts tolleres, ihre freien Nachmittage mit ihren beiden besten Freunden Bethany und Zack zu verbringen. Schon seit Kindesbeinen an verbringen sie ihre Zeit miteinander und bald ist es soweit: Die drei wollen gemeinsam nach Colorado. An den Ort wo Alex´ Mutter vor Jahren wollte, bevor sie ihr Leben verlor. Aufgewachsen bei ihrem gefühlskalten Vater hat sie diesen Traum mit den beiden anderen schon immer geteilt.
Als aber Cole in die Stadt kommt, ändert sich einiges. Für Alex verschieben sich die Prioritäten und sie möchte ihre Liebe zu ihm offen ausleben. Cole aber hat von Anfang an ein Problem mit Beth und Zack. Jedes Aufeinandertreffen endet mit bösen Worten und schon bald muss Alex sich entscheiden mit wem sie ihre Zeit lieber verbringt.
Cole scheint der Traummann schlechthin, bis Alex sich eines Tages mit Zack trifft und Cole sie heimlich beobachtet und ausrastet. Das ist das erste Mal, das er sie schlägt. Gleich darauf zeigt er sich voller Reue und sie glaubt ihm seine Entschuldigungen. Da er sich auch wieder liebevoll benimmt, verzeiht sie ihm. 
Doch je länger sie zusammen sind, desto weniger braucht es um ihn ausflippen zu lassen. So bleibt es nicht bei einem Gewaltakt und Alex weiß nicht mehr weiter. Beth und Zack kann sie nicht um Hilfe bitten, denn beide haben sich scheinbar von ihr abgewendet. 
Erst nach Monaten traut sie sich mit ihrer Chefin zu sprechen, die alls das schon geahnt hat und ihr helfen möchte. Cole aber wartet an diesem Abend schon auf sie und hält sich auch in der Öffentlichkeit nicht mehr zurück...

Anfangs fiel es mir schwer einen Einstieg in die Geschichte zu finden. Ich konnte die Protagonisten nicht richtig einschätzen, auch wenn mir die Freundschaft der drei gut gefiel. Dadurch legte sich das unbestimmte Gefühl auch nach und nach.
Es fällt immer leichter der Geschichte zu folgen, je länger man liest.
Traurig verfolgt man die Beschreibungen die Alex über ihre Familie schreibt. Gleichzeitig aber folgt man den lustigen Worten des Trios.
Als Cole eingefügt wird, merkt man aber gleich eine Distanz im Schreibstil, die schon darauf hinweist, das etwas mit ihm nicht stimmt.

"Bitter Love" durchrast man ab einem Punkt und man ist immer wieder schockiert, wie intensiv und spürbar die Autorin die brutalen Szenen beschreibt und wie stark die widerstreitenden Gefühle und die Angst von Alex über die Seiten schwappt.
Diese bittere Liebe ist hier klar definiert und sollte dem Leser klar aufzeigen, wie schlimm sich eine unglaubliche Liebe verändern kann. Sie soll aufwecken und klarmachen, dass Schweigen keine Lösung ist und Vertrauen auch irgendwann einmal aufgebraucht ist.

Eine brutal reale Geschichte, die jeden tief berühren wird und hoffen lässt, dass Betroffene eines Tages den Mut finden werden, Hilfe bei den Menschen zu suchen, die einen auch mit Makeln und mit Sanftheit lieben.


Cover/Titel:
Der Titel passt perfekt, da er sich auf die Geschichte an sich und einen wichtigen Punkt in dem Roman bezieht. Das Cover macht auf mich den Eindruck von Sehnsucht und Angst zugleich. Ich ordne die Gesichter Alex und Cole zu.

Die Autorin:
Jennifer Brown wurde in Kansas City geboren und lebt dort heute mit ihrem Mann, drei Kindern sowie einigen Hunden und Katzen. Wenn sie nicht über ernsthafte Themen schreibt, arbeitet sie als Kolumnistin für den Kansas City Star. Für ihre humoristischen Beiträge wurde die Autorin schon mehrfach ausgezeichnet. 

Weitere Bücher:
  • Die Hassliste (2011)
Quelle: Bilder und Vita von der Verlagshomepage.

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