[Rezi] Schwarz wie Schnee

Autor: Jutta Wilke
Titel: Schwar wie Schnee
Genre: Jugenthriller
Verlag: Sauerländer (Mannheim)
Erscheinungsjahr: 2012
Seiten: 255 S.
ISBN: 978-3411811410

"Ich würde gerne sagen: Als ich die Augen öffnetet, war nichts mehr, wie es war."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Als Kira erwacht kann sie sich nicht erklären, wo sie ist, wer da neben ihr am Bett sitzt und ob sie diese Kira sein soll. Denn bei einem Unfall mit ihren Roller, den sie nur knapp überlebt hat, hat sie ihr Gedächtnis verloren. Auch als sie wenige Tage später in ihr vermeindliches Zuhause zurück kehrt, holen sie keine Erinnerungen ein. Dafür erklingt in ihr eine unbestimmte Angst. Immer wieder hat sie das Gefühl verfolgt zu werden und schnell kommen in ihr Zweifel auf, ob alles wirklich ein Unfall war. Als dann doch Erinnerungsstücke aufkommen, haben diese nicht das geringste mit ihrem angeblichen  Leben zu tun.

Rezension:
"Schwarz wie Schnee" ist ein rasanter Jugendthriller, der dem Leser den Atem raubt.
Kira beschreibt ihre Erlebnisse des Aufwachens und zu sich selbst finden aus ihrer Sicht in einer Art, die leicht gehetzt wirkt und den Eindruck von Unsicherheit und Angst verströmt. Dadurch kann der Leser ihre Verfolgungsangst und Gedanken gut nachvollziehen und spürt im Hinterkopf immer ein Kribbeln, dass zum Weiterlesen animiert.
Zwischen den einzelnen Kapiteln, die Kira erzählt, gibt es immer wieder kurze Abschnitte, die sich davon abheben und Beschreibungen aus einer scheinbar anderen Sicht zeigen.
Mit diesen kleinen Unterbrechungen bzw. Einfügungen, stellen sich einem immer mehr Fragen, denn aus wessen Sicht dies sein soll, ist lange unklar.
Zu Beginn ist man sich sicher zu wissen, wie sich die Geschichte entwickeln wird, denn es scheint durch den Gedächtnisverlust doch klar auf der Hand zu liegen, dass die Protagonistin doch einfach nur alles vergessen hat. Ob ihr das Leben nun so gefällt oder nicht, spielt dabei keine große Rolle, denn es ist ja nun mal ihr Leben.
Schnell aber kommen immer mehr Ungereimtheiten auf und dem Leser wird ebenfalls wie der Hauptfigur klar, dass etwa nicht so ist wie es scheint.
Immer schneller rennt die Geschichte dahin und die Ereignisse überschlagen sich.
Jutta Wilke schafft es auch mit diesem Buch, den Leser mit sich zu reißen und führt ihn in die Welt der Lügen, des Betrügens und einer Wahrheit, die unglaublich scheint.
Auch hier wird die Freunschaft nicht vergessen, wird dabei aber auf harte Proben gestellt, da sich immer wieder neue Ereignisse ergeben und damit alles was Kira tut wie eine große Lüge scheint.
Die Autorin schafft es aber ebenfalls darzustellen, wie sich jemand fühlen kann, der sein Gedächtnis verloren hat; wie die Menschen um einen herum reagieren und was alles passieren kann. Insbesondere wird hier angesprochen, wie es ist, wenn niemand einem glaubt...
Die Auflösung dieses Buches und des Unfalls fühlt sich hart an, denn es scheint unglaublich was geschehen zu sein scheint.
Da man ab einem bestimmten Punkt aber ahnen kann, was wirklich passiert ist, interessiert es dann viel mehr, was zu alle dem geführt hat.
Eine Thriller, der Familien trennt und neu zusammen führt, neue Freundschaften erblühen lässt und ein zwar aprubtes, aber dennoch stimmiges Ende setzt. Dieses Ende überlässt dem Leser einiges an Fantasie und offenen Fragen, die es gilt selbst für sich zu lösen, macht aber genau daher ein gutes Gefühl.
Wer Thriller mit einem Hauch Sehnsucht mag, ist mit diesem Buch sehr gut bedient.


Die Rezi klingt spannend? Dann gibt es hier das Taschenbuch.

Die Autorin:
Jutta Wilke wurde 1963 in Hanau am Main geboren. Aufgewachsen auf dem Land am Fuß der Ronneburg lebt sie seit 1984 wieder in Hanau. Nach ihrem Jura-Studium in Frankfurt/Main arbeitete Jutta Wilke 12 Jahre als Rechtsanwältin, bevor sie ihre Robe mit der Geburt ihres vierten Kindes endgültig an den Nagel hängte. Seit 2007 arbeitet Jutta Wilke als Autorin für Kinder- und Jugendliteratur. Die inzwischen fünffache Mutter schreibt Gutenachtgeschichten, Vorlesegeschichten, Erstlesertexte, Geschenkbüchlein und auch Abenteuerromane, Liebesromane und Krimis für Jugendliche. 

Weitere Bücher:

Kommentare

  1. Thriller sind eigentlich gar nicht mein Genre, aber deine Rezi hört sich richtig gut an zu dem Buch..

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