[Hoerbuch] Kuckucksmädchen

Autor: Eva Lohmann
Titel: Kuckucksmädchen
Genre: Roman
Verlag: Steinbach Sprechende Bücher (Schwäbisch Hall)
Erscheinungsjahr: 2012
Laufzeit: 3 Std. 43 Min.
ISBN: 978-3-86974-129-1

"Es ist sieben Uhr achtunddreißig, ich liege im Bett und bin noch nicht mal richtig wach, als mein Herz plötzlich und unvorhergesehen den ersten Satz seines Lebens sagt."
(1. Satz)

Persönliche Zusammenfassung:
Was soll man tun, wenn das so locker leichte Leben plötzlich ernst wird? Wenn der Partner nicht mehr nur „vorbei kommen“ will, sondern mit einem zusammenziehen und an Familienplanung denkt? Genau diese Fragen stellt sich Wanda und versucht sich diese mit Hilfe ihres Herzens zu beantworten. Doch die Angst vor Langeweile und Einöde bringt sie dazu sich auf die Suche nach der wahren vergangenen Liebe zu machen. Sie trifft auf Exfreunde, Sehnsüchte und deren neues Leben und schnell wird ihr klar, dass sie allein das Problem ist...

Rezension/Meinung:
Humorvoll und selbstkritisch erzählt Eva Lohmann die Geschichte einer nicht mehr ganz so jungen Frau, die noch immer Angst vor einer festen Bindung hat. Noch nicht einmal genau davor, sondern vor dem Stehenbleiben, dem Leben mit Pflichten und einer Familie. Die Protagonistin wirkt als würde sie abgeschottet in ihrer eigenen Welt leben, auch wenn sie sich mitten im Trubel der Stadt aufhält.
Als sie eines Morgens ihr Herz sprechen hört und anfängt mit ihm Konversation zu betreiben, scheint sie einen Hauch verrückt. Dabei ist es nur die Angst vor dem Leben – dem wahren Leben. Denn dann gibt es all das nicht mehr: Spontanität, andere Männer, Freiheit und Alleinsein.
Die Begegnungen mit ihren Exen sind bildlich dargestellt und es ist kaum möglich der unwiderbringlichen Veränderungen zu strotzen.
Kuckucksmädchen berichtet von einer Frau, die sich fühlt als würde sie nirgends hin passen. Aber genau dies wird in dem Buch verarbeitet. Es wird schnell klar und deutlich, dass es nicht nur immer die Männer sind, die ihre Bedenken vor festen Biindungen etc. haben – auch wenn sich dies dann anders äußert.
Eines Tages aber verspürt auch Wanda endlich, was ihr wirklich fehlt, bzw. was sie wirklich braucht und liebt – gerade wo sie es verloren hat.
Ein Hörbuch für Unsichere und Ängstliche, die sich ebenfalls nicht trauen den endgültigen Schritt zu gehen, aber auch eines fürs Verstehen, damit der auf der anderen Seite – der Verlassene oder der in Warteposition – versteht, was vielleicht gerade im Kopf des anderen vorgeht.
Eine psychologische Darstellung des Lebens mit Höhen und Tiefen, die in Teilen jedem bekannt sein sollte. Locker, leicht und etwas verdreht aber mit einem wunderbaren Abschluss, der den Mut der Menschheit aufzeigt und einem gemeinsamen Leben nicht mehr im Weg steht…

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Steinbach.
Wem die Geschichte zusagt, hier gibt es Buch und Hörbuch.

Die Autorin:
Eva Lohmann, Jahrgang 1981, arbeitet als Inneneinrichterin und Werbetexterin in Hamburg. Ihr schonungslos offenes Debüt „Acht Wochen verrückt“ über die Erlebnisse ihrer Heldin in einer Psychoklinik fand große Beachtung in der Presse und wurde ein Publikumserfolg.

Weitere Titel:
  • Acht Wochen verrückt (2012)
Quelle: Cover von Sprechende Bücher; Bild und Beschreibung der Autorin von Piper Verl.

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