[Rezi] Die irische Meerjungfrau

Autor: Carolin Römer
Titel: Die irische Meerjungfrau
Genre: Krimi
Verlag: CONTE (Saarbrücken)
Erscheinungsjahr: 2011
Seiten: 267
ISBN: 978-3941657250

Rezension:
"Er las zum wiederholten mal das, was da schwarz auf weiß stand, und er kapierte es noch immer nicht. Alzheimer, kam ihm in den Sinn. So muss sich das anfühlen. Man starrt eine Aneinanderreihung von Buchstaben an, die bis gestern noch sinnvolle Worte ergeben hatten, deren Bedeutung einem aber heute entfallen war. Absurd, wieso er gerade in diesem Augenblick an Alzheimer denken konnte."
(S. 225, letzter Abschnitt - S. 226, erster Satz)

Eigentlich ist Fin schon klar, dass ihn sein Chef nur in dieses kleine, irische Dorf - wenn man es denn so nennen kann -, Namens Foley geschickt hat, um ihn von der Bildfläche zu haben. Der Fall der ihm augebrummt wurde soll doch nur ein Ablenkungsmanöver sein, damit Fin bloß keine Beförderung erwartet. In dem ehemaligen Fischdörfchen kennt jeder jeden und Fin stellt sich als Journalist vor, der mehr über einen alten Fall herausfinden will, bei dem einmal ein teures Rennpferd gestohlen und niemals gefunden wurde. Doch in dem Nest scheint keiner etwas zu wissen, bis auf eine alte Frau, die ihm etwas von Feen und Kobolden erzählt. Seine eigentlich Aufgabe aber ist es einen gestohlenen und nun vermissten Van Gogh zu finden. Foley scheint die beste Wahl, denn hier sind auch die bekannen Diebesbrüder Keane geboren und aufgewachsen.
Auf seiner Suche nach dem Bild begegnet er der schweigsamen und mysteriösen Charlie, die den alten Leuchtturm der Insel bewohnt. Sogleich fühlt er sich zu ihr hingezogen auch wenn er sie einfach nicht durschauen kann. Doch immer wenn er in ihrer Nähe war, gerät er in Gefahr und je näher er der Wahrheit um Charlie und den Van Gogh kommt, desto mehr muss er sich um sein Leben sorgen..

Dank BdB bin ich in den Genuss dieses Buches gekommen und ich muss sagen, es hat sich sehr gelohnt. Der etwas naive und auch ziemlich neugierige Fin O'Malley ist die erste Schöpfung von der Autorin und macht gleich Lust auf mehr.
Das Buch ist eine super Mischung aus verschiedensten Genres. Einerseits ist es eine seichte Geschichte um einen Mann, der sein Leben nach und nach selbst zerstört, ein Krimi, der ungeahnte Wendungen nimmt und den Leser erstaunt aufblicken lässt. Es ist eine Geschichte um ein paar Verrückte und um den Zusammnehalt eines kleinen Dorfes. Zudem ist Witz in dem Buch recht groß geschrieben. Die Autorin bringt immer wieder Spitzen mit ein, die den Leser schmunzeln und auch mal laut auflachen lassen. Ich persönlich habe in dem Buch mein neues Lieblingswort entdeckt: Pulloverschwein. Ab einem bestimmten Punkt, ahnte ich schon, was geschehen ist und lag damit auch richtig. Obwohl ich mir dies aber dann denken konnte, wurde immer wieder Neues klar und aufgedeckt, was einen von Seite zu Seite reisen lässt. Sehr schön fand ich die Beschreibungen der Umgebung, Natürlich füllt dies auch die Seiten, aber es passt sehr gut, da Irland ja auch dafür sehr bekannt ist. Ab und an gab es kleine Dinge die mich gestört haben, z.B. das O'Malley der Kontakt zu seiner Tochter nicht sehr wichtig scheint, da er nur einmal in der ganzen Geschichte den Drang verspürt mit ihr zu telefonieren. Das Ende des Falls ist teilweise etwas undurchsichtig und vielleicht nicht ganz glaubwürdig. Doch das Ende des Buches zeigt auf, wie schnell man sich umstellen kann und seine Vorstellungen von Leben und Zukunft über den Haufen werfen kann und dennoch gut dabei weg kommt.




Die Autorin:
Carolin Römer arbeitet als Cutterin beim Fernsehen und lebt in Saarbrücken. Ihre Ermittlerfigur Fin O'Malley hat sie für mehrere Folgen angelegt.







Bereitgestellt wurde mir dieses Buch durch BdB und den Conte Verlag.
Zu kaufen gibt es das Buch hier.

Kommentare

  1. Hi Lesefee,
    schöne REzi und ich Dir nur voll und ganz zustimmen ... es war richtig gut und ich habe mich auch immer wieder beim SChmunzeln ertappt.
    Wünsche Dir noch ein schönes WE,
    Isabel

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